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“Lokal des Jahres” – so wird das Bamyan Narges angepriesen. Lokal des Jahres – Afghanische Küche 2014 besser gesagt. Da mich das nach dem Durchforsten der Website zusätzlich überzeugte und ich schon immer mal afghanisch essen wollte, rief ich neulich am Abend spontan – 20 Minuten vor unserer Ankunft – vom Auto aus an im Bamyan Narges an und wir wurden freundlich gebeten, doch einfach vorbei zu kommen, es würden gerade viele Gäste bezahlen und aufbrechen. Als wir ankamen waren dann tatsächlich einige Zweiertische frei, im Laufe des Abends stellten wir aber fest, dass wir doch etwas Glück hatten mit dem spontan ergatterten Tisch, da sich das Lokal sehr schnell füllte.


Direkt nach dem Eintreten wurden wir von einer freundlichen Dame – ich vermute die gleiche Dame wie am Telefon – an unserem Tisch direkt am Fenster auf einer Polsterbank mit vielen, roten orientalischen Kissen darauf platziert. Das Restaurant bietet mit ca. 10-15 unterschiedlich großen bzw. zusammengeschobenen Tischen ausreichend Platz für verschiedenste Gruppen. Neben uns saß ein Pärchen, ein Tisch weiter eine 8er-Gruppe Frauen, schräg dahinter ein älteres Paar und im etwas abgetrennten, höher gelegenen und mit Tüchern behangenen hinteren Restaurantbereich einige Menschen mit Papierhütchen, welche offensichtlich gerade einen Geburtstag feierten. 🙂

Das Bamyan Narges hat mich zumindest vom Service her komplett überzeugt. Unsere freundliche Kellnerin war durchgehend höflich und aufmerksam. Direkt nach dem Platz nehmen (als ich einige Fotos knipste) kam diese jedoch zu mir und untersagte mir das Fotografieren im Restaurant, so kann ich Euch hier leider mit keinen Fotos vom Inneren des Restaurants dienen. Die Speisekarte ist – lt. deren Aussage – auch ganz bewusst nicht online abrufbar, wobei ich immer der Meinung bin, dass dies einem Restaurant i.d.R. nur schaden kann – ich gehe zumindest immer eher in das Restaurant, welches eine Karte mit den wählbaren Speisen zur Einsicht gewährt. Nun gut, hier also für Euch eine Beschreibung: rote Wände, goldene Ornamente, gepolsterter Sitzbereich an der Fensterfront des Restaurants – raumhohe Fenster – eine kleine, dunkle Bar mit dunklen, einfachen Barhockern mitten im Restaurant, welche mit orientalischen Lampen über dem Tresen geschmückt ist, ein Bild mit großen, starrenden Augen über der Tür und insgesamt sehr orientalisch angehauchtes Ambiente. Ich fühlte mich relativ schnell wohl, da es aber im Laufe des Abends immer voller wurde, war es mir dann zum Schluss zu voll, eng und laut. Der kleine Zweiertisch an dem wir saßen war – wie die anderen Tische auch – sehr schick und unglaublich aufwändig verarbeitet – ein wenig davon könnt ihr auf einem der Fotos erkennen, geschmückt mit einem Teelichthalter und typisch orientalisch.

Die ausgesprochen umfangreichen Speisekarten wurden uns schon kurz nach dem Platznehmen vorgelegt und wir entschieden uns für eine Cola Light (3€), sowie ein stilles Wasser (Evian -0,33l für 2,90€). Meine Begleitung wählte als Hauptgericht nach einiger Suche in der Karte Borani Torai – Reis mit Hänchenfleisch, Linsen, Karottenstreifen, Rosinen, etc. für 12,50€, ich wählte Quabelli Palau –  was laut Karte braun gebackener Basmatireis mit Rosinen, Pistazien, Mandeln und Karottenstreifen mit Beilage nach meiner Wahl sein sollte – für 15,5o€. Erst jetzt während ich diesen Artikel schreibe merke ich, dass ich das gar nicht bekommen habe! 🙂 Ich habe ein Essen mit Zucchini, Tomatensoße und weißer Joghurtsoße bekommen – ohne auch nur ein Korn Reis. Abgerechnet wurde aber für 15,50€. Auf den Fotos könnt ihr unsere beiden Hauptspeisen erkennen. Meiner Begleitung schmeckte es ganz gut, war aber kein geschmacklicher Überflieger, sondern eben Reis mit ein wenig zusätzlichen Zutaten, Fleisch und orientalischen Gewürzen. Was ganz gut war, war das zuvor bestellte und an den Tisch gebrachte Nan-e Afghani, ein afghanisches Nanbrot für 2,50€. Dieses tauchten wir in die zwei Töpfchen mit pikanten Soßen – einmal mit Chilli Koreander und einmal etwas pflaumiges – eher süßsauer, aber auch ziemlich scharf. Mein Gericht war ziemlich fad. Dazu kommt, dass ich keine Tomatensoße mag und keine Gerichte, welche in einer solchen zubereitet sind. Dass mir nicht aufgefallen ist, dass ich etwas Anderes esse als ich bestellt habe, kann nur am großen Hunger gelegen haben. Die Zucchini war in Ordnung, kombiniert mit etwas zu wenig weißem Joghurt Dipp und zu viel Tomatensoße. Ansonsten steckte meiner Meinung nach nicht viel dahinter. Meine Begleitung wischte am Schluss die übrig gebliebene Soße noch mit dem restlichen Brot auf – nochmal bestellen würde ich dies aber auf keinen Fall, was ich ja auch so gesehen nie getan habe. Sicherlich war es geschmacklich in Ordnung, aber eben sehr einfach und nichts Aufregendes oder gar Besonderes, das ich nachkochen möchte. 😉

Die Bedienung gab mir nach ihrem Hinweis, sie wolle nicht, dass ich Fotos mache, einen kleinen Flyer, welche Speisen im Bamyan Narges zum Mitnehmen bestellbar wären. Diesen habe ich Euch abfotografiert und ihr könnt ihn Euch dort ansehen. Die Standardspeisekarte bietet wie erwähnt eine sehr umfangreiche Mischung an. So gibt es vorne in der Speisekarte z.B. eine Mittagskarte von Montag bis Freitag (12-14.30 Uhr) mit jeweils einer Tagessuppe und unterschiedlichen Hauptgerichten zwischen 6,90€ (für Dall Taschalau – gelbe Linsen mit Knoblauch, Ingwer und frischem Koriander mit Basmati-Safranreis) und 9,50€ (für Dampocht – Hänchenschenkel mit Safran-Toamten und Zwiebelsauce mit Basmati-Safranreis). Außerdem werden sehr viele unterschiedliche Lammgerichte in den verschiedensten Varianten angeboten: Zart gekocht, gegart, scharf gewürzt, mit Mango, Limetten und Gemüse, oder zarte Lammfleischstücke mit gebratenen Auberginen, Tomaten, Zwiebeln und Paprika (für 9,90€). Genauso gibt es aber beispielsweise auch gebratenes Fischfilet mit Koriander-Safransauce und gemischtem Salat für 8,50€. Außerdem gibt es unterschiedliche kalte und warme Vorspeisen (zwischen 6,90€ und 15,90€ für bspw. verschiedenes Gemüse im Gewürzteig gebacken mit Kräuterquarksoße bis hin zur gemischten Vorspeisenplatte für zwei Personen), Suppen (Linsensuppe mit Kichererbsen für 5,90€ und Lammsuppe mit Koriander für 7,50€) und auch ein Dessert namens Ferni – ein Cremedessert mit Mandeln, Pistazien und Kardamom für 2,50€. Auch bei den zahlreichen, unterschiedlichen vegetarischen Gerichten sind die Preise so gesehen in Ordnung. Beispielsweise kostet Naregi Palau – gebratener Safranreis mit Streifen von Bitterorangenschale, süß-pikanten Mandeln und Pistazien, sowie eine Beilage nach Wahl 14,90€ oder Sammarod Palau – Spinat mit Basmatireis gemischt und im Ofen gegart – 11,50€.

Wir aßen auf, waren satt und bezahlten auch relativ schnell nach dem unsere leeren Teller abgeräumt waren. Inklusive Trinkgelt bezahlten wir 39 Euro mit der Karte. Abschließend lässt sich sagen ,dass sich hier sicherlich ein netter Abend verbringen lässt und einfaches bis gutes, authentisches Essen aus der afghanischen Küche verzehren lässt. Ich empfehle Euch auf jeden Fall vorab zu reservieren. Wir gingen einigermaßen zufrieden wieder. Dass ich keine Fotos machen konnte beziehe ich nicht negativ in meine Wertung ein. Der Service passte, das Ambiente ist toll und sehr gemütlich für alle, die es gerne orientalisch haben. Wenn ihr mal Lust auf afghanische Küche habt könnt ihr das Bamyan Narges ja versuchen.

Ich komme wieder: Trotz freundlicher Bedienung erst mal nicht, auch wenn nettes Ambiente und gemütliche Stimmung vorherrschte – das Essen war nur mittelmäßig.

Besuchte Lokalität: Bamyan Narges
Adresse: Hans-Sachs-Straße 3, 80469 München
Website

Bilder:

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