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Kürzlich war ich mit meiner Begleitung im Bodega Dali – ein Spanier in der Münchner Maxvorstadt zu Abend essen. Empfohlen wurde mir das Restaurant von meinem Kollegen Stefan – vielen Dank an dieser Stelle für den Tipp, auch wenn wir insgesamt nicht wirklich zufrieden waren. Das Bodega Dali ist eine spanische Bar, bzw. ein recht finsteres Restaurant mit dunklen Möbeln, verschachteltem Grundriss, kleiner Bar und zahlreichen einfachen Zweier-, Vierer oder auch größeren Gruppentischen. Wenig Tamtam an den Wänden, überwiegend kleine in Holzrahmen gerahmte Dali-Bilder – um dem Namen treu zu bleiben – , dezenter Lichter an den Wänden, einfach Möbel, Kerzen auf den Tischen, Parkett- und Fliesenböden und viele Weinflaschen auf hölzernen Regalen.

Wir versuchten telefonisch den gesamten Nachmittag und frühen Abend über zu reservieren – leider ging niemand ans Telefon. Erst nach zig Versuchen bekamen wir jemand ans Telefon, der uns dann mitteilte, dass wir lediglich am Gang noch einen Tisch haben könnten, da ansonsten ausgebucht wäre. Da weder ich noch meine Begleitung je zuvor im Bodega Dali speisen waren, konnten wir uns nicht direkt vorstellen was uns auf dem Flur denn erwartet. 😉 Wir fuhren dennoch hin (U-Bahn Linie 2 – Haltestelle Josephsplatz) und wurden direkt nach dem wir die kleine kurze Treppe nach unten eintraten von einer freundlichen – ich schätze mal spanischen – Bedienung empfangen und nach Bekanntgabe unserer Reservierung an einem der zwei im recht dunklem Flur stehenden Tische platziert. Die Bedienungen – alle samt weibliche jüngere Frauen – sind ausgesprochen freundlich und zuvorkommend. So wurden wir beispielsweise 10-15 Minuten nach dem Platznehmen darauf hingewiesen, dass doch noch ein weiterer Tisch bzw. Platz im Barbereich frei geworden wäre, ob wir wechseln wollen – wir blieben jedoch wo wir saßen und widmeten uns den vorgelegten Speisekarten. Diese hängt auch schon draußen vor dem Lokal in einem beleuchteten Schaukasten, inkl. der kurzen recht überschaubaren Wochenkarte mit gerade mal vier Gerichten inkl. Dessert (Aktuell: Blutwurst mit Tomatensalsa für 6,50 Euro, Röllchen von Aubergine und Zucchini gefüllt mit Frischkäse, dazu Ibérico Schinken für 8,50 Euro, Rodaballo con risotto de cebada y espárragos a la plancha – Heilbutt mit Graupenrisoot und grünem Spargel für 16,90 Euro (meine Wahl!) und als Dessert ein dunkles Schokoladenmousse mit Banane für 4,90 Euro.) Die reguläre Standardspeisekarte besteht aus zwei bedruckten Seiten mit diversen Speisen. Als Vegetarier geht ihr hier so gut wie leer aus. Wer Fisch ist kann auf den Heilbutt ausweichen oder sich mit Tapas den Bauch vollschlagen. (Wir entschieden uns bzgl. der Tapas für Tortilla española – spanisches Kartoffelomelette, wahlweise mit Ziegenkäse überbacken für 6,90 Euro (viel zu teuer!) und Patatas fritas – fritierte Kartoffeln mit zweierlei Saucen für 5,90 Euro. (ebenfalls zu teuer und auch zu salzig!). Zum Trinken wählten wir zwei Gläser Wein (Viña Heredad (Penedès) 0,2l/5,60 Euro) (dieser war geschmacklich in Ordnung, für mich etwas zu säuerlich) und eine Flasche Plose Wasser still. Wir mussten einen Liter für 5,90 Euro bestellen, da die 0,5 Literflasche trotz Ausweis auf der Karte nicht verfügbar war. Sechs Euro für ein stinknormales stilles Wasser – nun ja. Meine Begleitung wählte als Hauptspeise „Puchero“ – einen spanischen Eintopf mit Huhn, Nudeln, Gemüse und Chorizo für 8,90 Euro. Dieser war leider nicht wirklich ganz wie vorgestellt. Sicherlich nicht schlecht zubereitet, wenn man denn auf Eintopf steht und grundsätzlich auch reich bestückt mit Einlage, aber eben von der Konsistenz her nicht zufriedenstellend für meine Begleitung. Ihr könnt Euch selbst durch das Foto ein Bild von dem Eintopf machen und entscheiden, ob ihr so etwas mögt. 🙂

Ansonsten bietet die Speisekarte eine gute Mischung an spanischen Gerichten an. So z.B. auch Spaghetti mit Mandel-Safran-Soße für 7,90 bzw. 13,40 Euro, wenn ihr dazu noch Gamas mögt. Aber auch Fischgerichte (Lachs oder Merluza), unterschiedliche Paella für 13,50/14,50 Euro mit wahlweise Hühnchen oder auch Meeresfrüchten, diverse Suppen oder Eintöpfe und unterschiedliche Salate stehen auf der Karte. Ich entschied mich – unüblich für meine Gewohnheiten – gegen den gemischten Salat mit gebratenem Ziegenkäse (12,20 Euro) und für den auf der Wochenkarte aufgeführten Heilbutt. Dieser wurde mit Graupenrisoot und grünem Spargel serviert. Ich war recht hungrig und aß recht schnell, bemerkte aber auch recht schnell, dass das relativ kleine Stückchen Fisch ziemlich lasch schmeckte und nach einigen Gabeln der Beilage ein recht öliger Geschmack in meinem Mund entstand. Ich würde dieses Essen nicht nochmal bestellen, obwohl mein Gericht definitiv nicht schlecht war, war es keine 17 Euro wert und machte mich insgesamt auch nicht satt. Die Hauptgerichte und eine der beiden Tapasteller kamen gleichzeitig und wir konnten parallel essen.

Insgesamt bezahlten wir für zwei Weine (0,2l), zwei verschiedene vegetarische Tapas und zwei Hauptgerichte, die beide nicht die Wucht waren, inklusive Trinkgeld 60 Euro. Definitiv viel zu teuer. Wir unterhielten uns im Anschluss noch darüber, dass unserer Meinung nach sogar die Hälfte – also 30 Euro – schon etwas zu überteuert gewesen wären. Selbst wenn man die Tapas einzeln betrachtet und sich gegebenenfalls nur mit Tapas den Bauch vollschlägt sind die Preise zu hoch angesetzt. Vor allem strahlt das Bodega Dali definitiv nichts schickes oder gar besonderes aus. Die Location ist sicherlich nett für einen Abend mit Freunden zum sitzen und ratschen und für ein paar Snacks – satt essen zu humanen Preisen – Fehlanzeige!

Das Ambiente ist zwar durch das recht gedämmte Licht auch irgendwie gemütlich und man fühlt sich nicht direkt unwohl, länger als zum Essen blieben wir aber dennoch nicht sitzen. Evtl. lag es auch daran, dass wir nicht in einem der drei einzelnen Räume mit den recht einfachen Holzmöbeln bzw. mit der Bar saßen, sondern eben am Flur. Zwei kleine Nischen mit einzelnen Tischen die etwas abgegrenzter von den übrigen Sitzmöglichkeiten sind gibt es außerdem auch. Das Restaurant ist täglich von 17.00 bis 1.00 Uhr geöffnet, die Küche bis 24 Uhr. Ich würde nicht wirklich nochmals kommen, obwohl am Service nichts auszusetzen war. Das Essen ist eben immer noch am wichtigsten. Probiert es aus, evtl. seid ihr überzeugter. 🙂

Ich komme wieder: Erst mal nicht. Viel zu teuer für mittelmäßiges Essen. Höchstens, wenn ichs mal etwas „griabig“ mit freundlicher Bedienung will.

Besuchte Lokalität: Bodega Dali
Adresse: Tengstraße 6, 80798 München
Website

Bilder:

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