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Update: Das Celebritá ist inzwischen geschlossen. Und das ebenfalls in der Rablstraße befindliche Café White Rabbit befindet sich in den Räumlichkeiten.

Das Celebritá am Wiener Platz in Haidhausen ist ein sehr  winzigkleiner Italiener, welchen man von außen eigentlich komplett übersieht oder als eher „schäbiges Kabuff“ bzw. unspektakuläres Wohnhäuschen einschätzen würde. Der Schriftzug des Celebritá ist in leuchtenden Buchstaben in Form einer Lichterkette über die niedrige Tür des kleinen Hauses geschrieben und insgesamt – obwohl der Wiener Platz an sich sehr einladend erscheint – wirkt dieses kleine Häuschen eher unauffällig und uninteressant. An der Hauswand hängt eine Tafel mit drei handschriftlich notierten Gerichten, ein Mini-Garten mit schief aufgehängtem „Privat“-Schild befinden sich rechts neben dem Eingang.

Nach dem Eintreten schüttelt man den ersten Gesamteindruck erst einmal ab: zwei sehr kleine, schick eingerichtete Räume, mit weißen Wänden, dunklen Holzbalken-Decken, cremefarbenen Sitzbänken, dunklen Möbeln mit hellen Tischtüchern, Dekoration in Form von Bildern an den Wänden und kleinen Teelichtern in Gefäßen mit Kaffeebohnen auf den Tischen. Sehr gemütlich und einladend – obwohl das kleine Lokal insgesamt nur aus sieben (durchschnittlich eher kleinen) Tischen besteht und die Küche in einem der beiden Räume untergebracht ist. Gelagert werden die Vorräte wohl in einem kleinen Keller, der direkt im Speiseraum durch eine kleine abgetrennte Treppe nach unten führt. Das Lokal ist insgesamt wohl nicht größer als 30 – maximal 35 qm, was sicher auch zur Gemütlichkeit beiträgt. (Wer keine kleinen, engeren Räume mag ist hier falsch!)





Wir wurden direkt nach dem Eintreten von einer freundlichen Kellnerin – die sich im Nachhinein  als ungelernte Aushilfe und nicht als Kellnerin entpuppte – empfangen. Wir durften uns an einen der ca. fünf leeren Tische setzen und bekamen direkt die sehr kurz gehaltenen Speisekarten (siehe Fotos) überreicht. Die Trüffelnudeln, welche auf besagter Tafel vor dem Haus hingen, gab es nicht mehr und auf die Frage meiner Begleitung hin, was denn zusätzlich noch auf der Tafel stand (da diese NUR draußen hing – sehr unpraktisch!) musste die Aushilfe selbst das kleine Lokal verlassen und nachlesen – nannte uns dann aber zwei Gerichte die nicht auf der Tafel standen, was mir beim Verlassen des Lokales auffiel.

Die Karte an sich hat eine einigermaßen gute Mischung, wenig „normale“ Gerichte. Eher ausgefallenes oder sehr einfaches. Wir entschieden uns für eine Minestrone als Vorspeise, einen Ziegenkäse-Rucola-Salat und Pasta mit Rinfleisch und Tomaten (das Gericht, das nirgends stand – es aber gab) als Hauptspeisen. Die Suppe und der Salat wurden beide sehr schnell nach der etwas komplizierten Bestellung (die Kellnerin fragte dreimal nach was wir genauo wollen, wir deuteten mit dem Finger darauf, sie schrieb es fast wörtlich ab, dann kam sie nochmals weil sie die Getränke vergessen hatte, etc.) serviert. Die Suppe, welche  leider ohne Löffel, serviert wurde war im Großen und Ganzen in Ordnung (sehr scharf!) und eine große Portion aber für 6,50 Euro etwas zu einfach und geschmacklich „von Oma“ um sie als etwas Besonderes zu bezeichnen. Mein Salat war sehr überschaubar und nach 5-6 Gabeln verputzt. Der Ziegenkäse war aber vorzüglich und im Gesamten sehr gut angemacht und köstlich. (Satt(er) habe ich mich mit dem sehr köstlichen und noch warmen Brot gegessen. Dieses wurde uns auch nach Nachfrage ohne Aufpreis zweimal nachgefüllt. Die Nudeln mit Rindfleisch und Tomaten waren für meine Begleitung eher eine Notlösung, weil nichts Anderes auf der Karte mundete. Auch die Nudeln wurden ohne Besteck serviert und die Chefin (ich gehe mal davon aus, dass sie das war und der Laden insgesamt von einer italienischen Familie geführt wird) brachte den Löffel erst nach einem weiteren Nachfragen.

Die Nudeln waren von der Portion her in Ordnung und auch geschmacklich sehr gut -ausreichend Rinfleisch, Soße und Tomaten. Das Ganze gabs für 12,50 Euro. Den Ziegenkäsesalat für 11,90 Euro, was in meinen Augen eindeutig zu viel war. Zwar sehr köstlich, aber mengentechnisch zu wenig für das Geld. Die Getränke mit 5,60 Euro liesen uns am Schluss mit Trinkgeld 39 Euro bezahlen, was für den seltsamen Service und die sehr kleine Auswahl etwas zu viel war.

Es war kein schlechtes Essen, aber zu wenig, etwas unsortiert und keine 40 Euro wert. (Die „Kellnerin“ und Chefin ging alle drei Minuten raus zum Rauchen oder telefonieren, direkt vor unseren Augen, der Koch saß im kleinen Garten auf der Bank und entspannte sich während wir auf die Nudeln warteten und obwohl wir nach der Dessertkarte verlangten wurden wir nicht gefragt ob wir noch was bestellen wollen – lediglich die Info, dass die Tiramisu aus ist wurde an uns herangetragen.

Beim Verlassen des Lokales saß die Dame des Hauses mit einem Haufen Bargeld an einem kleinen Tisch direkt am Eingang und zählte Ihre Einnahmen. Die Verabschiedung erfolgte leise und nuschlig ohne ein Danke – etwas was sich ein so kleiner Laden in meinen Augen nicht leisten kann). Ich würde zwar nicht sagen, dass wir unfreundlich bedient wurden, sondern eher etwas „zu wenig“ und unprofessionell. Alles in Allem würde ich nicht sagen, dass es sich nicht gelohnt hat, da das Restaurant viel Flair durch die Größe und das Ambiente ausstrahlt, aber das Essen und die Bedienung lassen ein wenig zu wünschen übrig.

Reserviert haben wir nicht, Kartenzahlung ist nicht möglich. Empfehlen würde ich es Euch jetzt nicht direkt.

Ich komme wieder: Nein,

Besuchte Lokalität: Celebritá
Adresse: Wiener Platz 4,  81667 München
Website nicht mehr abrufbar




Bilder:

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