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Fiedler und Fuchs ist ein absolutes Muss für Alle, die gerne bayerisch Essen, bzw. Speisen aus der regional-alpenländischen Region mit Einflüssen aus Tirol genießen. Hier könnt ihr köstlichste Gerichte für absolut faires Geld genießen – das vorab. Doch fangen wir von vorne an….Das Fiedler und Fuchs ist ein im Juni diesen Jahres eröffnetes, bayerisches Restaurant in Untergiesing und ist bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln über den Candidplatz (Ubahn-Linie 1) erreichbar. Solltet ihr lieber mit dem Auto kommen: Parken sollte nach einigen Minuten suchen kein Problem darstellen. Meine Begleitung und ich fuhren dort für ein Abendessen hin und hatten vorab telefonisch reserviert. Als wir in das Restaurant mit zahlreichen Sitzmöglichkeiten im Freien eintraten wurden wir direkt von einem der zahlreichen jungen Kellner begrüßt und nach unserer Reservierung gefragt. Eine Reservierung wäre im Nachhinein nicht nötig gewesen, da von den ca. 20-25 Tischen nur einige besetzt waren. Wir hatten freie Tischwahl und entschieden uns für einen kleinen Zweiertisch in mitten des Restaurants, unweit von der dominierenden, dunklen Holzbar mit Holzhockern.


Zum dem Restaurant sei vorab gesagt, dass wir uns beide einig waren, dass nicht sonderlich viel daraus gemacht wurde, was die Innenausstattung angeht. Man merkt, dass es das bayerisch-alpenländische Restaurant noch nicht all zu lange gibt und wir fühlten uns ein wenig wie in einer mittelmäßig guten Bahnhofskneipe, was aber weder mit dem professionellen und freundlichen Service im Fiedler und Fuchs überein stimmt, noch mit der unglaublich guten Küche – das muss man wirklich so sagen. Es gibt weder Tischtücher, noch Kerzen, noch Blumen oder ähnlichen Schnick Schnack auf den Tischen. An den gelb gestrichenen hohen Decken gibt es kein einziges Bild, kein einziges Hirschgeweih, bayerisches Accessoire oder ähnliches. Das Gebäude und der riesige Speiseraum selbst sind sehr beeindruckend: Hohe Decken, Parkettboden, wuchtiger Spiegel an einer der Wände und die eigentlich ganz gemütliche Bar mit frischen Blumen darauf – mehr ist da leider (noch) nicht. Wir fühlten uns nicht wirklich unwohl, waren uns aber einig, dass mit etwas mehr Feinschliff wesentlich mehr rauszuholen wäre. Selbst wenn man versuchen würde, den Laden eben eher als puristisch eingerichtet zu betrachten, fehlt einfach das gewisse Etwas und man fühlt sich leicht verloren. Als sich im Laufe des Abends dann der Raum füllte und immer mehr Gäste kamen entwickelte sich auch eine andere Atmosphäre. Soviel zum Ambiente – am wichtigsten aber: Lasst euch davon auf keinen Fall abschrecken.

Wir bekamen direkt nach dem Platznehmen die Speisekarten – in grünem Einband – vorgelegt. Diese kannten wir auch schon aus der Online-Ansicht, da wir uns an Hand der tollen Speisekarte dafür entschieden dort hinzugehen. Mir fiel natürlich ganz besonders positiv auf, dass es sechs unterschiedliche, vegetarische Gerichte gab. Vom Kartoffel-Zucchini Gratin, über Zwiebelschmandkuchen, bis hin zum Allerlei Gemüse vom Grill. Außerdem gibts einen Kartoffel-Krautstrudel, den ich fast bestellt hätte. Von meiner Entscheidung lenkte mich aber die Lachsforelle aus Tegernseer Zucht mit Tannenzweigen im Backpapier gegart mit Pesto-Kartoffeln (für 13,50€) ab. Als der gut gelaunte Kellner dann kam, fragte ich ihn spaßhalber, nach dem ich den Fisch eigentlich schon bestellt hatte, ob nicht doch der Kartoffelstrudel doch besser wäre und er meinte ich solle den Lachs nehmen 😉 – gut, gesagt getan – bestellt. Meine Begleitung war auch zwischen zwei Gerichten hin und her gerissen. Wiener Schnitzel vom Kalb mit Bratkartoffeln, Preiselbeeren und kleinem Salat (für 16,80€) oder doch den Krustenbraten vom Öko-Schwein mit zweierlei Knödeln, Dunkelbiersoße und Krautsalat (für 10,50€)? Es wurde letztendlich der Krustenbraten und wir waren beiden komplett hin und weg von unseren Gerichten. Als wir die Bestellung aufgaben, gab mir der Kellner sogar ganz professionell die Info, dass der Lachs 15-20 Minuten dauern würde, was dann aber in einer wesentlich kürzeren Wartezeit endete. Unsere Gerichte wurden gleichzeitig serviert. Angerichtet war mein Fisch wie erwähnt in Backpapier gewickelt. Als ich ihn auspackte, konnte ich gar nicht glauben, so eine Menge Lachs mit Kartoffeln und Gemüse für 13,50€ zu bekommen. Wäre der Fisch nur halb so groß gewesen, wäre es – bzgl. mir bekannter Münchner Preise bei Fisch – auch nicht komisch gewesen. Um so mehr freute ich mich, als ich den ersten Bissen Lachs in den Mund nahm und dieser nahezu zerfiel. Hauchzart. Ein Gedicht, sage ich euch. Auch die Kartoffeln und das Gemüse! Das sage ich selten, aber dafür hätte ich auch gerne 4-5€ mehr gezahlt. Auch der Krustenbraten meiner Begleitung war traumhaft – kein bisschen zäh, kein bisschen trocken und laut dessen Aussage, tatsächlich im Geschmack merklich ein „Öko-Schwein“. Auch die Knödel ein Traum – ich stibitzte mir ein Stückchen des Kartoffelknödels – waren wunderbar – insgesamt ebenfalls ein Gericht für welches man ohne Zweifel auch 14-15€ hätte zahlen können ohne zu meckern.

Zum Trinken gab es ein Wasser und ein Spezi – beides in Ordnung. Sollten euch Lachs und Krustenbraten nicht anlachen, könnt ihr zwischen den anderen gut zusammengestellten Speisen auswählen: Egal ob Risotto, Tagliatelle, Schlutzkrapfen, Zwiebelrostbraten, Beefburger oder Brotzeiten zu Bier und Wein – das Fiedler und Fuchs kann´s servieren. Sogar an die Kleinen ist gedacht: zwei Knödel mit Soße für 3,50€ und Bandnudeln mit Tomatensoße für 4,80€ sind nur zwei der vier möglichen Gerichte für Kinder. Desserts gibts natürlich auch und wie sich das für einen echten Bayern gehört steht der Kaiserschmarrn für 7,50€, genauso wie die Bayerischcreme für 5,50€ auf der Karte.

Auch noch erwähnenswert: Sonn- und Feiertags gibts zwischen 10:00 Uhr und 14:00 Uhr jede Wochen einen großen Frühstücksbrunch. Diesen habe ich leider noch nicht besucht – aber wie erwähnt: Ich komme wieder. Das Fiedler und Fuchs ist ein perfektes Beispiel dafür, dass ein nicht ganz perfektes Ambiente zu verkraften ist, wenn der Service und natürlich in erster Linie das Essen passen, der Gast freundlich behandelt wird und die Zufriedenheit für den Betreiber noch eine Rolle spielen. Andersrum nützt mir ein rausgeputztes Lokal mit wenig Know How hinterm Kochtopf und schlampigem Service wenig. Schaut also unbedingt vorbei im Fiedler und Fuchs! Eine wechselnde Mittagskarte mit Speisen zwischen 6,80€ und 8,80€ gibt es für die Hungrigen zur Mittagszeit unter euch auch. Könnt ihr euch unter dem Punkt „Menü“ auf der Website ansehen.

Gezahlt werden kann mit Karte – nein, ihr solltet sogar mit Karte zahlen, denn dann kommt ihr in den sehr seltenen und ausgesprochen freundlichen Genuss des Kellners, der die Geldkarte aus dem Lesegerät zieht und euch persönlich – mit Nennung eures Vornamens – einen schönen Abend wünscht. 🙂 Selbst als wir dann schon so gut wie raus aus dem Restaurant waren und kurz stockten, weil es in Strömen goss, wünschte uns einer der Jungs noch einen guten Nachhauseweg. Auch wenn es nicht wirklich super zentral liegt und eben kein bekanntes Touri-Lokal ist: Ich und meine Begleitung, kommen auf jeden Fall wieder. Das Preisleistungsverhältnis ist unschlagbar. Ihr solltet es euch nicht entgehen lassen. Wir bezahlten mit Trinkgeld gerade einmal 34€! Wo gibt´s denn das heute noch für ein Gericht mit frischem Lachs und eines mit Fleisch? Schnappt euch ein paar eurer Freunde und lasst es euch bayerisch gut gehen. Natürlich zählt wie immer: Die richtige Begleitung macht jeden Raum zum perfekten Umfeld.

Ich komme wieder: Ja, auf jeden Fall.

Besuchte Lokalität: Fiedler & Fuchs
Adresse: Voßstraße 15, 81543 München
Website

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