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Gestern Abend war ich mit meiner Begleitung nach einem Tipp von meiner lieben Bekannten Caro – vielen Dank in diesem Fall nochmals für den Tipp – im Lucky Who zu Abend essen. Ich reservierte erst am selben Tag gegen 17:30 Uhr online einen Tisch und gab zusätzlich an, dass ich gerne einen in der Ecke haben möchte und den bekamen wir auch, was mir direkt nach dem Eintreten als ich von einer freundlichen jungen Kellnerin zum Platz gebracht wurde positiv auffiel.

Das Lucky Who liegt etwas versteckt auf der Briennerstraße – nahe des Odeonsplatzes – in einem Innenhof, welcher mit zwei riesigen rot beleuchteten Pflanzentöpfen und den ebenfalls rot beleuchteten Überdachungen des Restaurants das Lucky Who erleuchten lassen. Ich war früher als meine Begleitung vor Ort, so trat ich direkt ein, durch den schweren Stoffvorhang hinter der Eingangstür, in das auf den ersten Eindruck sehr einfach wirkende, sehr längliche Lokal, mit einfacher Bar direkt gegenüber vom Eingang, einigen komplett voll besetzten niedrigen Tischen mit Hockern,  bzw. 2er und 4er Tische und einfache Stühle.



Oben besagte Kellnerin brachte mich dann nach kurzem Warten in den hinteren links an den Raum mit dem Barbereich und mit einen etwas längeren Gang verbundenen Restaurantbereich, welcher mit ebenfalls sehr einfachen Tischen, dafür aber relativ massiven und globig wirkenden dunkelgrünen Sitzmöbeln, Lederbänken, Sesseln und Hockern ausgestattet ist. Am meisten sticht wohl die raffinierte Deckenbeleuchtung ins Auge – mit golden verkleideten in die Wand eingefassten Vierecken und bunten Glühbirnen – insgesamt schon ein fast zu gedämmtes Licht. (Die Farbe der Sitzpolster konnte ich beispielsweise nur mit meiner Handytaschenlampe erkennen ;-)…zum Feiern, Trinken und Ratschen aber durchaus in Ordnung). Die Tische wirken recht durcheinander und quer Beet im Raum verteilt, teilweise saßen relativ junge Mädelsgruppen auf höheren Polsteremporen an der langen Fensterfront, direkt daneben zwei weitere Personen beim Essen am kleinen, niedrigen Tischchen mit Hockern und eine weitere Gruppe an zwei zusammen geschobenen Tischen mit zig Hockern und Stühlen – also insgesamt recht kunterbunt und dennoch im gesamten stimmig. (Das Publikum war übrigens allgemein eher jung, ausschließlich Leute zwischen ca. 25-35 Jahren, überwiegend junge Mädelsgruppen, was den Barcharakter natürlich noch verstärkt.) Der vordere Raum mit dem Barbereich zeigt relativ „abgef***t“ wirkende gelbe Wände, mit fehlendem Putz und rissigen Wänden, teilweise fleckig angestrichen – auf hipp gemacht, dazu die gläsernen Regale in der Bar mit einem großen „Welcome“-Graffiti Schriftzug an der Wand, große einfache Glühbirnenlampen an der Decke und insgesamt einem dennoch gemütlichen und abgestimmten Ambiente, nicht ungemütlich, eher locker und stylisch in Verbindung mit der relativ lauten Musik im Hintergrund.

Unser Tisch zum Speisen war wie erwähnt in einem gemütlichen Eck im linken Teil des Lucky Who, mit gemütlicher Ledersitzbank und Sesseln und mit offenem Blick in den gesamten Raum, direkt neben dem DJ-Pult: Etwas skurrile, weiße Strichzeichnungen, Texte und Wörter an den dunklen Wänden, Tulpen und Teelichter auf den einzelnen dunklen Holztischen, eine weitere schick lilafarben beleuchtete Bar, eine große Vase mit Tulpen im Gang, sehr knappe Speisekarten in Form von Tischpapier-Sets, welche die fünf unterschiedlichen Burger, Salate und Dips zeigt und viele weitere Stilelemente sorgen insgesamt für eine gemütliche Atmosphäre.

Mehr als acht unterschiedliche Gerichte bzw. einige verschiedene Salatkombinationen – von denen ich eine wählte, da es auch das Einzige für Vegetarier ist – wird nicht geboten. Die Salate klingen ganz lecker und mein gewählter Blattsalat mit Ziegenkäse und Birnenspalten (klein 6,50 Euro / groß 9,50 Euro) schmeckte in Verbindung mit dem Greengoddess-Dressing ganz lecker. Der ausgewählte Burger meiner Begleitung („Chicken Slider“ – Hühnerbrust mit Rosmarien-Marinade und Zitronen-Tatar Soße mit Pommes für zusätzlich 2,50 Euro) für acht Euro, sowie die zusätzlich bestellte Trüffelmayonaise schmeckte sehr gut. Optisch war auch der Burger nicht der Hit – war aber für einen eigentlich einfachen Hühnchen-Burger sehr köstlich, reichhaltig mit Fleisch belegt und sehr sättigend. Den Trüffel-Dip probierte ich zusammen mit den krossen Pommes  – sehr trüffelig im Geschmack und eine kleine Sünde wert. Zum Trinken bestellten wir eine Saftschorle (erst Mango, weil die Kellnerin meinte es gäbe Mango obwohl es nicht auf der Karte steht, kam dann aber noch mal um zu verkünden, dass Mango doch aus sei, darauf hin bestellten wir Apfel) und einen Hugo, welcher ohne Strohhalm gebracht wurde – negativ in meinen Augen. Geschmacklich war er dazu außerdem etwas zu holundersiruplastig aber genießbar.

Ein Dessert wird nicht angeboten, zumindest fand ich auf der Karte keines. Die recht umfangreiche Getränkeauswahl wird einem übrigens als zusätzliche Karte – eingeklemmt im Klemmbrett – vorgestellt. Zusätzlich gibt es wohl noch ein Tagesspezial, welches wir – zumindest in Form einer Karte zum Auswählen – nicht zu Gesicht bekamen. (Gestern wäre das z.B. Mini-Lammburger mit Pommes, Rote-Bete-Gnocchi mit Kräutersoße oder Tortellini in Brodo). Die Standardspeisekarte gilt nur von Montag bis Freitag zwischen 11:30 bis 15 Uhr und bietet lediglich Schnitzel, Ravioli, einen BBQ-Burger und die selben Salate wie auf der Abendkarte.

Geöffnet ist das Lucky Who von Montag bis Freitag 11-16 Uhr (Essen bis 15 Uhr), Montag bis Mittwoch zusätzlich von 18-1 Uhr, Donnerstag, Freitag und Samstag von 18 – 3 Uhr. Kartenzahlung ist im Lucky Who möglich. Das Personal ist sehr freundlich, ebenfalls recht jung und blieb teilweise etwas lang im Hintergrund verschollen – war wohl eher vorne im Barbereich. Die Burger dauerten ca. 20-25 Minuten bis sie serviert wurden – an der Grenze der normalen Wartezeit, aber noch okay.

Alles in Allem kann man nicht wirklich was falsch machen bei einem Besuch in dieser Bar bzw. diesem Restaurant. Zusammen bezahlten wir für zwei Hauptgerichte und zwei Getränke mit Trinkgeld 30 Euro – preislich vollkommen in Ordnung. Wie erwähnt recht junges Publikum, teilweise kamen Gruppen rein, die wieder gehen musste, da voll besetzt war – eine Reservierung würde ich Euch somit auch unter der Woche empfehlen. Das Ambiente ist gemütlich, etwas sehr dämmriges Licht, Lärmpegel in Ordnung, Essen wenig Auswahl aber genießbar und geschmacklich überzeugender als optisch. Insgesamt auf jeden Fall ein eher gelungener Laden, in dem sich sicherlich ein netter Abend verbringen lässt.




Besuchte Lokalität: Lucky Who
Adresse: Brienner Straße 14, 80333 München
Website

Bilder:

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