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Gestern sind meine Begleitung und ich mittags spontan nach Hechenberg bei Bad Tölz gefahren um den Moarwirt auszuprobieren. Nicht wirklich nah, aber eine Reise wert. Der Moarwirt wurde mir sowohl von meiner Kollegin (Danke, liebe Rike!) als auch von anderen Leuten empfohlen – jetzt weiß ich warum. 🙂

Der Moarwirt liegt etwas versteckt in einer sehr ländlichen Umgebung bzw. einem bayrischen Dorf und ist – ohne zu wissen, dass er dort ist – eher schwer zu finden. Das Lokal gehört zu dem Landhotel Moarwirt und bietet in ausgesprochen tollem bayrischen Ambiente ausgezeichnete Speisen an. Wir traten ein, uns kam sofort ein schwanzwedelnder Bernersennenhund entgegen und wir wurden direkt  von einer freundlichen, im Dirndl gekleideten Bedienung angesprochen und von einem netten Kellner zu unserem vorab telefonisch reservierten Tisch geführt.

Das Lokal ist schwer zu beschreiben, da es sehr viel zu sehen gibt, unterschiedliche Räume zum gemütlichen Sitzen bietet und durch unendlich viele liebevoll abgestimmte Dekorationselemente – wie z.B. hölzerne Herzchen-Kerzenhalter mit Teelichtern, bayrische Kochbücher zum Kaufen, Tannenzapfen, flauschige Kissen auf den Eckbänken, raffinierte Lampen in den Ecken, etc. – überzeugt. Ein wenig davon habe ich für Euch fotografiert, hier könnt ihr beispielsweise die nette Tischdekoration erkennen, die Schwarzschweiß-Fotos an den Wänden, das gemütliche Ambiente und die tolle Atmosphäre. Wir fühlten uns direkt wohl und blieben gerne auch länger sitzen, warteten gerne auf das Dessert nach dem Verzehr der vorzüglichen Hauptspeise.

Die Preise sind im Moarwirt etwas höher, da man neben dem köstlichen Essen sicherlich auch die idyllische Lage und das schicke Flair – es kamen sehr viele aufgebrezelte Leute während unseres Aufenthalts rein – mit bezahlt. Die Speisekarte wird einem im DIN A5 Format mit schickem Ledereinband und eingestanztem Firmenlogo überreicht. Nicht allzu umfangreich – wie üblich bei etwas besseren Lokalen – aber mit einer guten Mischung versehen. So gab es z.B. eine Apfel-Karottensuppe mit Granatapfelkernen als Einlage für 8 Euro, welche wir auch bestellten – ausgesprochen köstlich. Vorab wurden wir natürlich nach unserem Getränkwunsch gefragt. Meine Begleitung bestellte einen Radler für 3,50 Euro, ich trank einen alkoholfreien Sekt mit Waldmeistersirup – klang etwas strange, war aber sehr köstlich und kostete 4,50 Euro. Solltet ihr den Moarwirt versuchen und mögt es auch gerne mal ein wenig süßer (nicht zu süß) beim Getränk, versucht es! Vor der Vorspeise wurde uns ein kleiner Brotkorb mit zwei Vollkornbrötchen und Entenschmalz serviert. Diesen probierte nur meine Begleitung und fand diesen ebenfalls lecker. Das Brot war nicht so ganz mein Fall, da Kümmel in den Semmelchen war.

Als Hauptspeisen stehen Salate, vegetarische Gerichte, Fleisch- und Fischgerichte zur Auswahl. Ich wählte einen Rucola – Feldsalat, abgeschmolzener Ziegenfrischkäse, Chutney und Himbeerdressing  für 14 € und kann guten gewissens behaupten, dass dies einer der besten Salate die ich je gegessen habe war. Ausgesprochen köstlich angerichtet, eine gute Portion, sehr frisch und außergewöhnlich im Geschmack. Am liebsten hätte ich mir den gleichen Salat nochmal bestellt. Alternativ stand noch ein Vorspeisensalat mit Croutons, Wurzelgemüse, Speck und Parmesan für 8,50€ oder ein bayrischer Cesarsalat mit gebackener Hendelkeule für 16 € zur Auswahl. Als vegetarisches und Fischgericht stehen derzeit  Birnen-Topinambur-Risotto mit Ziegenfrischkäse für 16€ oder regionaler Fisch nach Tagesfang mit Blumenkohl-Gemüse für 21 € auf der Karte. Ich hätte gerne beides probiert. 😉 Für Fleischfans gab´s ein wenig mehr Auswahl, so z.B. das Gericht, das meine Begleitung bestellte: „ Böfflamott“ (ein 36 Stunden in Barolo geschmorte Ochsenschulter) mit Kartoffelknödel (dieser war überhaupt nicht lecker leider! Sehr pampig und viel zu weich) und Rahmgemüse für stolze 21 €. Wer dieses Fleisch nicht mag kann alternativ rosa gebratene Brust von der Bayrischen Ente, mit Kartoffelknödel und Blaukraut für knackige 24€, Moarwirt Currywurst mit Dragon Currysauce mit Mango, Ananas und handgeschnitzten Pommes für 13 € oder z.B. auch Backhendl von der Keule mit Kartoffelpürree und Gemüse  für 17 € bestellen.  Wir erwähnt bestellten wir Suppe, Salat und Ochsenschulter. Danach waren wir pappsatt und sehr zufrieden. Bis auf den Knödel konnten wir nichts beanstanden. Wir wurden zwar beim Abservieren der leeren Teller nicht gefragt, ob es schmeckte, aber da es sehr köstlich war, war ich nicht weiter beleidigt. 🙂 Ich konnte es leider nicht sein lassen mir die Karte nochmal zu holen und mir die Desserts anzuschauen. Der Kaiserschmarrn für verhältnismäßig günstige 8 Euro hatte es mir dann angetan. Alternativ hätte es auch noch Gebrannte Creme (was ich als Crème Brûlée verstehe) für 8 €, viele süße Köstlichkeiten für 13€ oder Tiramisu von der Kletzenbirne für 8 € gegeben. Der Kaiserschmarrn dauerte eine Weile, war aber leider ein (fast) Totalreinfall. Vom Ansatz und fürs Auge nett angerichtet mit zwei kleinen Einmachgläschen mit Zwetschgen- und Apfelkompott serviert, aber vom Teig her viel zu weich und pampfig. Die Portion war in Ordnung, aber die Konsistenz nicht gut. Wir merkten dies bei der Bezahlung beim freundlichen Kellner an, dem war es sehr unangenehm und er entschuldigte sich mit „Mei, des duad ma jetz leid!“ dafür. Der Cappuccino für 3 € war geschmacklich in Ordnung. Insgesamt mussten wir auf nichts sonderlich lange warten.

Insgesamt fühlten wir uns unglaublich wohl, blieben gerne sitzen und wollten danach noch in der bayrischen Landschaft – inspiriert von der schönen Sicht in die wundervolle Berglandschaft – einen Spaziergang machen – mein voller Bauch hinderte uns daran aber. 🙂 Versucht den Moarwirt auf jeden Fall. Bestimmt auch toll als Geburtstagsgeschenk, für Leute, die gerne gutes bayrisches Essen genießen oder für festliche Anlässe. Wir bezahlten mit der Karte inklusive Trinkgeld 67 Euro. Es gibt auch wie erwähnt ein Buch mit bayrischen Brotzeiten zu kaufen. Dieses schauten wir uns während der Wartezeit an – nette Rezepte und tolle Idee. Fahrt einfach hin und macht Euch einen schönen Nachmittag oder Abend.

Reservieren würde ich Euch – trotz der Größe des Restaurants – auf jeden Fall empfehlen. Geöffnet ist der Moarwirt täglich ab 12 Uhr, hat aber auch relativ viele Ruhetage, je nach Monat (Unsere Ruhetage: Januar, Februar, November – Montag, Dienstag, Mittwoch; März – Montag, Dienstag;  April, Oktober, Dezember – Montags und 24. Dezember; Mai bis September – täglich geöffnet).

Ich komme wieder: Ja, auf jeden Fall. Dessert würde ich aber weglassen.

Besuchte Lokalität: Moarwirt
Adresse: Sonnenlängstraße 26, 83623 Hechenberg
Website

Bilder:

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