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Ich trink Ouzo – was machst Du so?…Ich hoffe doch überlegen wo´s zum Essen geht….Wenn ihr also Lust auf griechisch habt, hab ich einen Tipp für Euch – und zwar das Nefeli. Das Nefeli bzw. die griechische Taverne Nefeli ist im Münchner Stadtteil Ramersdorf und grenzt an das für „Stadtkinder“ doch relativ unspektakuläre Altperlach an. Weder sonderlich zentral, noch mit vielen gastronomischen Highlights gespickt, aber definitiv eine Anreise wert – voraus gesetzt ihr mögt griechisches Essen, habt viel Zeit und Geduld und braucht kein Schicki Micki und Tamtam. Eigentlich bin ich ja als Vegetarier beim Griechen nicht sonderlich gut aufgehoben, dennoch bietet das Restaurant auch hier genug Abwechslung. Im Internet ist leider keine Speisekarte zu finden – daher habe ich die Karte für Euch vollständig fotografiert und ihr könnt Euch einen Überblick verschaffen.

Die Lokalität wirkt von außen eher „unschön“ und man fährt ohne dem Nefeli große Aufmerksamkeit zu schenken daran vorbei. Von innen wirkt das Lokal auf den ersten Blick eher unruhig, relativ simpel gehalten und zu voll gestellt. Überall Tische, herumwuselnde Kellner, laute Tischgespräche und einfach nur viele Menschen – je nach Uhrzeit und Wochentag. Am Wochenende ist das Nefeli am Abend in der Regel voll, genauso verhält es sich mit dem sehr großzügigen Sitzbereich im Freien, welcher locker nochmal genauso vielen Gästen einen Platz bietet wie im Restaurant selbst – wenn nicht sogar mehr. Um so später es wird, um so lustiger und lauter wird es. Im Nefeli finden auch immer wieder mal Polterabende und größere Feiern statt.

Die Speisekarte des Nefeli bietet typisch griechische Spezialitäten an. Wir entschieden uns -nach dem wir endlich die Speisekarten erhielten, was locker 10-15 Minuten dauerte – für eine Vorspeise, nämlich griechisches Brot (Skordópsomo) mit Knoblauchsoße (für günstige 1,75 €) und als Hauptspeise für eine Fischplatte für zwei Personen (ist auch für eine Person erhältlich) für 37,60 € mit unterschiedlichsten Fischsorten, wie Lachs, Zander, Calamaris, Scampi, etc.. Dazu gab´s eine große Schale mit Gemüse und zwei Beilagensalate. Zu dem griechischen Brot bekamen wir außerdem ebenfalls kleine – sehr köstlich angemachte – Beilagensalate. Am Schluss platzten wir fast aus allen Nähten, als wir dann auch noch ein Dessert – griechischer Joghurt mit drei kleinen Windbeutelchen, Obststückchen und Walnüssen – aufs Haus geschenkt bekamen. Genauso bekamen wir zu unseren bestellten Getränken – nämlich ein stilles Wasser und eine Cola Light (was eine Pepsi Light war) – zwei für uns nicht klar identifizierbare Schnaps-/Weinmischung, die sehr süsslich nach Pflaume schmeckten. Ich trank Alles aus, versuchte Alles aufzuessen und rollte im Anschluss aus dem Lokal. 🙂 Das Gemüse schafften wir nicht ganz. Den Fisch aßen wir ganz auf. Dieser war vorzüglich – es gab an der gesamten Fischplatte nichts auszusetzen. Die Portion war für diesen Preis vollkommen in Ordnung und geschmacklich waren wir begeistert.

Wer keinen Fisch mag kann natürlich auch zwischen den zahlreichen anderen Gerichten wählen. So z.B. Schweinefleisch vom Spieß, Gyros auf zig verschiedene Arten, Lammkoteletts, Mousákas – ein Hackfleisch-Kartoffel-Auberginen-Auflauf mit Béchamel und Bergkäse überbacken, diverse griechische Salate und vielem mehr. Für die kleinen Gäste gibts auch Schnitzel mit Pommes oder Bandnudeln mit Soße. Vom Angebot her gibts also definitiv nichts zu meckern.

Wir bezahlten letztendlich 45 Euro inkl. Trinkgeld für die Fischplatte, eine Vorspeise und zwei nicht alkoholische Getränke. Gefühlt bekamen wir oben drauf noch vier Schälchen Salat, zwei Schnäpse und ein leckeres Dessert. :-). So nun zum schwierigen Teil: Der Service. Wenn ihr nicht sehr viel Geduld und sehr viel Zeit habt, dann seid ihr hier auf jeden Fall nicht richtig. Die Speisekarte dauerte 15 Minuten, bis die Vorspeise kam waren über 30 Minuten um und bis die Fischplatte kam saßen wir definitiv über eine Stunde. Das Lokal war nicht komplett gefüllt – im Gegenteil – nicht einmal halb voll – und wir warteten und warteten und warteten. Selbst als wir sagten, dass wir zahlen möchten, nickte uns der griechische Kellner zwar zustimmend zu, lies aber nochmals 15 Minuten vergehen, lehnte an der Bar, shakerte mit seinen Kolleginnen rum und erst als wir nach ca. 20 Minuten aufstanden, nach vorne gingen und zahlen wollten, kam eine junge Griechin mit dem ec-Kartengerät. Als wir dann dort vorne standen hätten wir sogar nochmal (!) ein Dessert geschenkt bekommen und mussten lachen, nahmen es nicht an und bedankten uns recht herzlich. So gesehen miserabler Service, jedoch sehr herzlich, freundlich und mit dem Herzen am rechten Fleck. Der Chef kam auch einmal an unseren Tisch, zündete uns eine Kerze an und machte Späße. Meiner Meinung nach verbucht das Nefeli den doch sehr trägen und langsamen Service definitiv unter griechischer Gemütlichkeit. 🙂 

Vom Ambiente her – wie erwähnt – zu viel, zu voll, zu laut und etwas einfach eingerichtet. Rote Säulen, weiße Wände, teilweise niedrige Decken, im Speisebereich mit sehr hohem Schrägdach, einfache Holzmöbel, eine kleine Bar ohne Sitzmöglichkeiten, hinter der sich die Küche befindet, die griechischen Kellner rumlehnen und der Hauptbetrieb bezogen auf den Service stattfindet. Wenn ihr nun also Lust auf griechisches Essen habt, dann ist das Restaurant vom Essen her definitiv keine Enttäuschung. Ich empfehle Euch eine Reservierung, man kann schlecht abschätzen wie viel gerade los ist.

Geöffnet ist das Restaurant von Montag bsi Samstag von 17 – 01 Uhr nachts, sowie am Sonntag von 11.30 ebenfalls bis 01 Uhr nachts. Öffentlich entweder über das Michaelibad (U-Bahnlinie 5) und einem ca. 10-minütigem Fußmarsch verbunden oder aber durch den relativ nah am Restaurant anhaltenden Stadtbus (Linie 155 – Station Krumbadstraße). Probiert es, lasst es Euch schmecken und bringt Zeit mit.

Ich komme wieder: Für gutes griechisches Essen zu fairen Preisen auf jeden Fall. Wenn ich es eilig habe nicht.

Besuchte Lokalität: Nefeli
Adresse: Berger-Kreuz-Straße 26, 81735 München
Website

Bilder:

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