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Kürzlich war ich mit meiner Begleitung spontan am Abend im Nuovo Casale.  Wir fuhren also in die Hohlbeinstraße in Bogenhausen, bekamen direkt vor dem Restaurant einen Parkplatz -öffentlich nicht direkt erreichbar, die U-Bahnstation Prinzregentenplatz ist ca. 450 Meter entfernt – und traten in das freundlich und dennoch auf den ersten Blick etwas kühl wirkende Lokal ein. Vor dem Restaurant im überdachten Eingangsbereich stehen ca. fünf ebenfalls gedeckte Tische im Freien. Das Lokal ist auf den ersten Blick recht schlicht ausgestattet, mit einer über die gesamte Lokallänge verlaufenden gläsernen Front an der Straßenseite.

Das Nuovo Casale hat nur ca. 15 Tische, sechs Stück im vorderen Bereich und neun Tische  mit Kerze, Tischgesteck und weißen Tischtüchern im Restaurant selbst, in dem auch eine kleine dunkle Theke – ohne Sitzmöglichkeiten – unter gebracht ist, dezentes Licht an den Wänden, heller Fliesenboden, Grünpflanzen auf den Fensterbrettern der hellen hohen Fenster, Bilder und ein riesiger golden umrahmter Spiegel an der Wand sorgen letztlich für ein recht gemütliches Ambiente. Das Lokal wirkt anfänglich wie erwähnt eher sehr kühl und sporadisch eingerichtet, da die Tische relativ weit voneinander gestellt sind und in dem nicht sonderlich großen Restaurant etwas verloren wirken. Gemütlich ist es nach dem Platznehmen dennoch.

Die beiden italienischen Kellner empfingen uns  freundlich und boten uns einen bereits gedeckten Tisch im Eck an. Da ich ein Eckensitzer bin war ich direkt zufrieden mit dem Platz von dem ich einen hervorragenden Blick über das ca. 35 bis 45 m2 große (bzw. kleine) Lokal hatte. Die Speisekarte hängt im Eingangsbereich in einem kleinen beleuchteten Glaskasten zusammen mit den Öffnungszeiten (Sonntags bis Freitags, 12-14.30 Uhr und 18:00 bis 23 Uhr und Samstags 18:00-23:00 Uhr) aus und wurde uns nach dem unsere Jacken an die Garderobe gebracht wurden gebracht.

Die Speisekarten sind nicht sonderlich umfangreich, bieten aber eine gute Mischung. Die Mittagskarte bietet beispielsweise einen kleinen gemischten Salat und ein Pastagericht für 11,50 Euro oder ein 2-Gang-Menü für 18,50 Euro mit Fleisch- oder Fischgericht an.  Die Standardkarte bietet  Antipasti, Suppen (Tomaten- oder Gemüsesuppe), Salate (Mista, Pomodori, Parmigiano), Pastagerichte, Fisch- oder Fleischgerichte, so wie fünf unterschiedlichen Pizzen (Margherita, Tonno, Prosciutto, Casale oder mit Parmaschinken) an. Günstig ist das Nuovo Casale nicht. Antipasti gibts nicht unter 10,50 Euro, Suppen für 5,50 Euro und Fisch nicht unter 19 Euro. Die Pizzen fangen bei 8 Euro an und hören bei 11,50 Euro für die Pizza mit Parmaschinken, Parmesan und Rucola auf.

Wir entschieden uns für eine Minestrone für 5,50 Euro, „Pesce misto alla Griglia“ – die Fischvariation vom Grill für 22,50 Euro und eine Pizza Tonno für 9,50 Euro. Zum Trinken bestellten wir ein eine Flasche stilles Mineralwasser und einen Hugo (für 6,50 Euro). Der Hugo war köstlich, wurde mir aber ohne Strohhalm gebracht. Wie schon einmal beschrieben, lege ich viel Wert darauf, dass mein Strohhalm, den ich dann in den Mund nehme, nicht direkt mit der Hand angefasst wird. Leider brachte mir der Kellner – zwar zwei Stück – den Strohhalm direkt mit seiner Hand und nicht wie ich es gewohnt bin von etwas besseren (zumindest teureren) Lokalen mit einer Serviette. Der Hugo war nicht zu süss oder zu alkohollastig. Die Minestrone kam relativ zügig nach der Bestellung und schmeckte – obwohl sie nicht wirklich so aussah – auch sehr gut, vor Allem in Verbindung mit dem Brot des kleinen Brotkorbes am Tisch. Anders sah es da schon mit der im Anschluss servierten Pizza Tonno aus. Der Boden war etwas matschig, der Belag beschränkte sich auf den inneren Bereich der Pizza und richtig fein im Geschmack war sie auch nicht. Mein Fischteller war in Ordnung, wurde getrennt von der Beilage – Karotten, Kohl und Blumenkohl – serviert und war lediglich etwas zu trocken, da keine Soße mit angerichtet war. Mengentechnisch war es für den Preis grenzwertig und ich hätte danach selbige Portion fast nochmals verdrücken können.

Als wir bezahlen wollten dauerte es eine ganze Weile bis wir die Aufmerksamkeit von einem der beiden – in dem nicht mal halb besetzten Lokal – gewinnen konnten. Wir bezahlten mit der Karte 50 Euro inklusive Trinkgeld. Als wir aufstanden wurden uns unsere Jacken nicht gebracht, wir hatten aber auch nicht gesehen wo sie hingehangen wurden. So gings erst mal auf Jackensuche, was aber wieder gut gemacht wurde in dem der Kellner herbei eilte, uns die Tür aufhielt und uns einen schönen Abend wünschte. Das Personal ist recht freundlich, authentisch und bemüht. Die Atmosphäre im Lokal zwischen kühl und gemütlich einzuordnen, das Essen selbst war nicht die Wucht und ist – zumindest für diesen Preis – nicht wiederholungsverdächtig. Desserts haben wir nicht versucht. Hier gäbe es beispielsweise Tiramisu, Zitronencreme oder eine Käseauswahl zwischen 5 und 8,50 Euro. Das Essen ist nicht direkt als misslungen zu bezeichnen, aber auch nicht so gut gewesen, dass ich Euch unbedingt empfehlen würde es auszuprobieren.

Ich komme wieder: Erst mal nicht. Das Essen war für diese Qualität zu teuer.

Besuchte Lokalität: Nuovo Casale
Adresse: Holbeinstraße 18, 81679 München
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