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Vor einer Weile war ich mit meiner Begleitung im Upper Eat Side essen. Wir haben dafür schon einige Wochen zuvor reservieren müssen, da früher leider keinen Tisch zur Verfügung stand. Dies zeigt bereits die Beliebtheit des Restaurants – durchaus berechtigt, wie ich nun nach unserem Besuch bestätigen kann. Das Restaurant liegt eigentlich nicht unbedingt in einer besonders guten Lage. Die Werinherstraße befindet sich in Giesing unweit von der Bahnstation „Silberhornstraße“ entfernt. Auch von außen wirkt das verhältnismäßig kleine Restaurant eher unscheinbar und ist mit ca. 12-14 Tischen eher überschaubar und als „gemütlich“ zu bezeichnen.

Direkt nach dem Eintreten wurden wir von einem freundlichen jungen Mann nach unserem Namen gefragt. Diesem teilten mir mit dass wir ca. 20 Minuten zu früh da sind und dennoch konnten wir ohne zu warten an einem gemütlichen Zweiertisch mit dekorativem Rosenkopf im Gläschen und gemütlichen Leder-Sitzbänken in dezentem rostbraun Platz nehmen. Das Lokal strahlt eine gemütliche Atmosphäre aus, hat einen recht länglichem Grundriss und insgesamt ein ausgesprochen gemütliches Ambiente. Zwei große weiße Torbögen – einer über der Bar und der andere als Zugang zur Küche, der Garderobe und dem WC, sowie eine lange freundliche Holzbar, große alte Fässer als Sitzmöglichkeit mit hohen Stühlen und viele kleine Details sorgen für gemütliche Stimmung. Zwei der Tische befinden sich sogar in einem etwas abgetrennten Bereich mit Rückzugsmöglichkeit. Besetzt waren bis wir gingen so gut wie alle Tische durchgehend. Spontanbesuche im Upper Eat Side sind somit leider nicht drin.


Nicht lange nach dem Platznehmen kam ein weiterer junger Herr zu uns, der uns erklärte wie das Konzept im Upper Eat Side funktioniert. An der Wand hing eine Tafel mit sechs unterschiedlichen Vorspeisen zu je sechs Euro. Darunter aufgelistet einige Hauptspeisen aus denen man sich das Wunschgericht auswählen konnte. Der freundliche HErr meinte, dass von den Vorspeisen mindestens drei nötig wären um satt zu werden. Auch wenn die Speisen natürlich regelmäßig wechseln, hier die für uns zur Verfügung stehenden Vorspeisen, damit ihr einen kleinen Überblick habt. Vor ab: Wir entschieden uns für eine Vorspeise zum Teilen und wählten im Anschluss jeweils noch ein Hauptgericht. Erst jetzt im Nachhinein bemerkte ich, dass mir meine „Hauptspeise“ mit sechs Euro preislich als Vorspeise deklariert wurde – sehr nett, denn selbige Salatgrößen habe ich schon des Öfteren für preislich mehr als das Doppelte verzehrt. Ich entschied mich für den auf der Karte befindlichen Ziegenkäse. Der Kellner an unserem Tisch war ausgesprochen freundlich und zählte uns das komplette Menü auf, empfahl uns auch einen passenden Weißwein (gelber Muskateller) und wir tranken insgesamt drei Gläser davon. Dazu entschieden wir uns für zwei großen Flaschen stilles Adelholzener Wasser.

Als Vorspeise gab es Lachsforellentatar mit Crostini, Schmorochse mit Rübe und Cren, Risotto „erster Bärlauch“ – diese wählten wir aus! Vorzüglich!, Beizfilet mit Pesto und Kräuter, Isartaler Lachsforelle mit Erbsen oder Starnberger See Rauchrenke mit Belugalinsen – wie erwähnt je für 6€, was preislich für die Portion des Risottos auch angemessen war. Hätte wir alle sechs Vorspeisen für insgesamt 36€ bestellt, wären wir definitiv beide satt geworden und hätten zahlreiche unterschiedliche Gerichte kosten können. 🙂 Wir entschieden uns jedoch zusätzlich noch für den Isartaler Saibling – wählbar ab zwei Personen zu je 17€ – sprich ein ganzer Fisch mit Gemüse in einer separaten großen Pfanne und Salat im Schüsselchen für 34€. Nicht preiswert, aber definitiv nach dem ersten Bissen seinen Preis wert. Uns wurde auch gezeigt, wie wir den Fisch am besten auseinander nehmen, so dass wir möglichst keine Gräten im Mund haben und den ganzen Fisch unkompliziert genießen können. Solltet ihr also noch nicht viel Erfahrung damit haben – kein Problem, euch wird geholfen. Meine Hauptspeise – der Ziegenkäse – war sehr cremig und in Verbindung mit dem Dressing und ein paar Schlückchen Weißwein hervorragend.

Das Upper Eat Side hat keinen wirklichen Bezug zu New York – weder in der Inneneinrichtung, noch in der Auswahl der Speisen. Der Name des Lokals entstand nach Aussage der Kellner eher durch einen Jux und Rumblödelei. Das Restaurant hat vor ca. drei Jahren geöffnet und ist offensichtlich sehr gefragt. Kartenzahlung ist möglich. Wenn ihr einen schönen Abend wollt dann seid ihr im Upper Eat Side in Giesing auf jeden Fall gut aufgehoben. Sowohl zu zweit als Paar, in der Gruppe mit Freunden oder auch mit Geschäftspartnern – hier passt eigentlich Alles. Geöffnet ist das Restaurant von Dienstag bis Samstag von 18 bis 24 Uhr. Vergesst nicht zu reservieren und dann kann es auch sein, dass ihr ein wenig warten müsst. Menüs können auch bestellt werden – ab 65€ pro hungriger Nase.

Insgesamt hatten wir an dem gesamten Abend nichts zu bemängeln. Auch die servierte Vorspeise, das hausgemachte Focaccia mit Kräuterbutter – serviert auf einem wuchtigem Holzbrett schmeckte vorzüglich. Wir bezahlten für drei Gläser Wein, zwei große Flaschen Wasser, so gesehen zwei Vorspeisen und eine riesige Hauptspeise sowie ein Dessert (göttlich! Unbedingt bestellen! Schokoküchlein, weißes Schokomousse, Passionsfrucht-Bier 🙂 und viel kleiner Schnickschnack auf einer dunklen Schieferplatte) inklusive Trinkgeld 84€! Zwar kein billiger Abend, aber Alles schmeckte, wurde sehr rasch serviert (z.B. mein zweites Glas Wein, das Dessert oder die zweite Flasche Wasser) und war einfach nur köstlich. Dazu kommt, dass das Personal ausgesprochen freundlich, kompetent und bemüht war. Ich würde definitiv wieder kommen. 🙂

Ich komme wieder: Auf jeden Fall! Zwar nicht ganz preiswert, aber sein Geld wert. Ohne Reservierung kaum möglich.

Besuchte Lokalität: Upper Eat Side
Adresse: Werinherstraße 15, 81541 München
Website

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