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Vor einer Weile zog es meine Begleitung und mich ins Nomiya in der Wörthstraße in Haidhausen. Ein bayrischer Japaner, bzw. ein bayrisch-japanisches Trinklokal, wie es sich selbst – zumindest auf seinen DIN A6 Speisekarten nennt und umschreibt. Die Reservierung lief leider nicht ganz ohne Tücken. Ich hatte fast den gesamten Vortag und den Vormittag des Besuchstages versucht Jemanden ans Telefon zu bekommen, da Reservierung nur telefonisch möglich ist.

Geschafft hatte ich es dann dennoch und wurde direkt am Telefon beim Reservieren gefragt ob ich lieber am Fenster oder hinten an der Ecke sitzen möchte. Wir saßen im Eck und es war eine gute Entscheidung. Doch vorab: Das Nomiya ist von außen so gut wie nicht zu erkennen. Lediglich einige rote, japanisch angehauchte Lampignons und drei japanische Schriftzeichen über der Tür lassen vermuten „Hier bin ich wohl im Nomiya!“

Die Lokalität ist von der Größe her wohl gleich einem Schulklassenzimmer – aber definitiv vollgestellter. Leider ist der japanische Speisenzubereiter direkt in dem Raum mit seinem kleinen Tresen untergebracht, in dem auch die Gäste sitzen – sehr eng sitzen bzw. eng um ihn herum und überall kunterbunt ohne Struktur verteilt sitzen. Das Ambiente ist schwer zu beschreiben. Die Möbel sind tatsächlich leicht im „bayrischen Segment“ einzuordnen – dunkle Stühle, lange, wacklige Holztische und alles recht einfach gehalten.

Das Personal ist sehr freundlich und schnell. Direkt nach dem Reinkommen wurden wir registriert und uns der kleine Ecktisch gezeigt – der einzige Freie. Wir setzten uns hin, legten einen gefalteten Bierdeckel unter den extrem wackligen Tisch und widmeten uns der Speisekarte. Zu trinken gibt es japanisches Bier, diverse Säfte und Schorlen, Bier, Almdudler, etc. – eine gute Mischung. Die Wahl des Essens war schnell getroffen. Wir entschieden uns beiderseits für das nicht ganz günstige Menü – Suppe, Vorspeise, Hauptgericht. Kein Dessert, was in meinen Augen doch irgendwo ein Teil des Menüs sein sollte und rückwirkend betrachtet definitiv im Preis noch hätte mit inbegriffen sein können. Das Menü beinhaltet eine Miso-Suppe, eine Vorspeise nach Wahl und eine gemischte Sushiplatte mit 14 Röllchen. Preislich liegt das Menü bei 17,50€.

Die Misosuppe war wirklich sehr gut, wird ohne Löffel serviert und mit etwas Stäbchenerfahrung macht es tatsächlich ohne auch mehr Spaß. Parallel wird die Vorspeise – bei den beiden bestellten Menüs auswählbar (siehe Fotos) – an den Tisch gebracht. Beides sehr fein und genießbar. Die Hauptspeisen kamen direkt nach dem Aufessen und waren recht überschaubar – gemessen am Preis. Satt machen tut das Ganze sicherlich schon, jedoch verlässt man nicht bis an Anschlag vollgestopft die Lokalität, was ja so gesehen in Ordnung wäre. Das Sushi war in Ordnung, etwas lieblos „gerollt“ und eher als Mittelklasse-Sushi zu betiteln. Die Fleischpiese des zweiten Menüs waren frisch und fein zubereitet – jedoch ebenfalls keine 17,50€ wert. Desserts hätte es im Anschluss 3 zur Auswahl gegeben. (Sesambällchen gefüllt mit Bohnen, Panna Cotta und noch irgendeine Creme).

Alles in Allem hat es im Nomiya leider sehr stark nach Fisch und Essen gerochen, was auf Grund der Enge und der Fülle wohl kaum anders möglich war. Die Klamotten riechen danach auf jeden Fall eine Weile nach eurem Essen. Das Personal war sehr freundlich, der im Anschluss bestellte Cappuccino war in Ordnung und wir wurden schnell bedient. Ruhige Stimmung zum Unterhalten ist eher Fehlanzeige. Ich würde das Nomiya eher auch als hippen Japaner für junge Leute in Haidhausen einordnen. Nett gesehen zu haben, würde ich aber nicht als gutes Speiselokal für Sushi empfehlen. Reizt mit wenig „Besonderem“ und lässt leider wie viele Lokale – was ich in letzter Zeit feststellen musste – keine Kartenzahlung zu. Wir bezahlten am Schluss 50€ für den Abend.

Besuchte Lokalität: Nomiya
Adresse: Wörthstraße 7,  81667 München
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