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Update: Das Cocosnuss ist mittlerweile leider geschlossen. Es befindet sich nun das Restaurant „Indian Mango“ in den Räumlichkeiten. Andere asiatische Restaurants gesucht? –> http://biancas-blog.de/category/alle/asiatisch/

Gestern Abend war ich mit meiner Begleitung spontan im cocosnuss in der Zweibrückenstraße zu Abend essen. Eigentlich wollten wir zum Griechen in Bogenhausen , der hatte am Freitagabend aber ungeschickterweise geschlossen und wie fuhren spontan in die Stadt und landeten in dem vietnamesischen Lokal cocosnuss, welches wir schon länger mal besuchen wollten.




Das Restaurant ist sehr klein und von außen sieht es nicht sonderlich einladend aus. Draußen in einem kleinen beleuchteten Kasten hängt ein Teil der Speisekarte. Es ist aber nicht ersichtlich dass es noch mehr Speisen gibt. Wir blickten durch die Glasscheibe in das Lokal und sahen, dass die wenigen Tische bis auf einen kleinen engen Zweiertisch alle besetzt waren. Eigentlich wollten wir bereits wieder umdrehen als ein anderes Pärchen von hinten kam und zu uns meinte dass das Essen eigentlich sehr gut wäre. Wir überließen ihnen den freien Tisch und wollten gehen, als die beiden meinten es wäre noch ein kleiner Tisch frei, wir sollen es wirklich probieren und wir traten doch spontan ein.

So nahmen wir also doch an den ursprünglich freien recht engen Tisch direkt am Eingangsbereich Platz. Das Restaurant ist sehr schmal -maximal 3,50 m breit- und in die Länge gezogen. Insgesamt gibt es nur ca. zehn Tische. Wir bekamen umgehend die Speisekarten von einem sehr freundlichen Kellner gereicht. Diese sind sehr umfangreich und bieten viele lecker klingende Gerichte an. Wir brauchten eine Weile, bis wir wussten was wir essen möchten. Wir entschieden uns für eine Vorspeise, zwei Hauptgerichte sowie eine große Flasche stilles Wasser (Adelholzner).
Neben dem freundlichen vietnamesischen Kellner gab es auch noch eine zweite ebenfalls vietnamesische Bedienung, welches so gut wie kein Deutsch sprach. Das wäre natürlich nicht weiter schlimm gewesen, wenn wir nicht einen negativ wirkenden Zwischenfall mit der Vorspeise gehabt hätten. Wir entschieden uns für die Vorspeise Goi Cuon Tom (zwei Frühlingsrollen mit Reispapier, Reisnudeln, Kräuter, Riesengarnelen und Sojasprossen mit Hoisin Sauce) für sechs Euro. Als diese relativ zügig serviert wurde biss ich in eine der beiden Rollen und blickte zufällig auf das Innere der von mir abgebissenen Rolle und sah ein schwarzes langes Haar in der Rolle eingewickelt. Leider ist das was wo mir komplett schlecht wird und ich auch nicht mehr wirklich Freude am Essen habe – sicherlich war es keine Absicht, dennoch war der Appetit erst mal weg. Wir riefen die Kellnerin und zeigten ihr das Haar. Sie zog es allen Ernstes aus der Rolle raus – bzw. riss es ab – schmiss es auf den Boden und meinte „Haar. Wo?“ während sie auf die Rolle deutete. Ich dachte ich sehe nicht recht. Ich bat sie den deutschsprechenden Kollegen zu holen. Dieser entschuldigte sich mehrfach, nahm umgehend die Vorspeise von unseren Plätzen weg und lies uns eine neue machen. Er entschuldigte sich ca. 10 mal dafür, scherzte mit uns, wollte uns sogar zeigen, wie man die Vorspeise richtig essen würde und meinte, das nächste mal sollen wir zu der Kellnerin einfach sagen, dass sie es doch dann bitte direkt vor uns aufessen solle, wenn da kein Haar wäre. 😉 Wir bekamen also die Vorspeise nochmals serviert. Eine Stonierung der Vorspeise war nicht möglich lt. Kellner, da das System diese schon verbucht hatte. 😉

Als Hauptspeise  – wir bestellten diese gemeinsam mit der Vorspeise- wählte meine Begleitung Bun Bo Cha Gio – Rindfleisch gebraten mit Zitronengras, vietnamesischen Frühlingsrollen,dazu Reisnudeln, Gemüse, Kräuter, Sojasprossen, Koriander, Basilikum, Gurken, Erdnüssen und hausgemachte Sauce für 13,00 € (Im Internet steht 10 Euro – falsch!). Die Portion war ausreichend und für den Preis in Orndung. Geschmacklich war das Bun Bo Cha Gio ausgezeichnet. Genauso wie mein bestellter Fisch (Pangasiusfilet) mit Reis und frischem Gemüse (Ca La Chuoi) für 17 Euro. In der Onlinespeisekarte steht 13,30 Euro – das ist ebenfalls veraltet. Der Fisch war ausgesprochen lecker und der Reis mit dem – sehr sparsam darauf verteiltem – Gemüse war in Verbindung mit der servierten Soße auf dem Fisch göttlich. Am Essen gab es also – bis auf das Haar (was trotz meines vorherrschenden Ekels) immer mal passieren kann – nichts auszusetzen. Preislich gerade noch im Rahmen – Fisch gibt es selten unter 15 Euro.

Das Lokal selbst ist trotz der länglichen, sehr schmalen Form sehr gemütlich gestaltet. Grüne Wände, im oberen Bereich verspiegelt mit dunklen Randhölzern, Weinflaschen und kleinen Bäumchen als Dekoration. Im hinteren Bereich gibt es neben den ca. 10 Tischen im Lokal noch eine kleine Bar mit 5 Hockern, welche aber nicht direkt an der kleinen dunklen Bar – mit sehr viel kitschigem Deko-Blink-Zeug – untergebracht sind, sondern an der Wand in der Ecke. Das Klo ist sauber, aber sehr sehr einfach – die Dekoration ist ein Nadelzweig, das Handtuch eine Küchenrolle. 🙂 Die Tische sind sehr eng gesstellt und zwei Hauptgerichte-Teller zusätzlich zu der Deko, dem Reisschüsselchen und dem Besteck ist schon eine Herausforderung. Weiße Fliesenfußböden, weiße – teilweise relativ stark befleckte – Tischdecken, Rosenköpfe in einer Vase auf den Tischen und viele grüne Elemente machen das Lokal insgesamt dennoch recht gemütlich, obwohl es auf Grund der geringen Größe schon relativ laut und eng ist. (Wir saßen direkt an einem kleinem Tisch ein Meter hinter der Eingangstür.)

Sicherlich ist es nicht sonderlich positiv andere Preise in der Speisekarte zu nennen als im Internet oder gar Haare in seine Vorspeisen mit einzurollen, dennoch waren wir sehr zufrieden und würden wieder kommen. Der Kellner war sehr bemüht und es tat ihm wirklich leid, dass unsere Vorspeise nicht schmackhaft war beim ersten Anlauf, das Lokal wirkt nett – nicht wirklich schick oder gehoben, aber nett. Das Essen war wirklich köstlich und Zahlung mit der Karte ist auch möglich. Es spricht also nicht wirklich etwas dagegen. Schaut Euch am besten die Karte zuvor online an – glaubt den Preisen aber nicht. Für Vegetarier gibt es auch ausreichend Reis- und Nudel-Gemüse-Gerichte. Ich würde Euch auf jeden Fall – wenn ihr diese Richtung Essen mögt – einen Besuch empfehlen. Wir bezahlten für eine Vorspeise, zwei Hauptgerichte und eine Flasche Wasser insgesamt mit Trinkgeld 43 Euro.

Ich komme wieder: Ja, obwohl nicht alles glatt lief. Das Essen war köstlich und der Kellner sehr bemüht. Etwas eng und klein.

Besuchte Lokalität: Cocosnuss
Adresse: Zweibrückenstraße 15, 80331 München
Website (nicht mehr abrufbar)




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