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Genusshandwerker aus Leidenschaft: Heimische Müller und Bäcker – Ihr wisst ja: Bei mir dreht sich so ziemlich alles um Essen, essen, Kulinarik und Genuss. Dabei interessieren mich natürlich auch stets die „Menschen dahinter“, sprich jene Berufs- und Menschengruppen, welche das entsprechende Handwerk zum jeweiligen Gewerk erlernt haben und dieses täglich für uns ausführen, um uns mit tollen regionalen Produkten zu versorgen. So denken wir bei unserem Einkauf manchmal sicherlich zu wenig darüber nach, dass gute und gesunde Nahrungsmittel nicht erzeugt werden, in dem sie industriell vorgefertigt werden, sondern viel mehr täglich frisch, durch handwerkliche Tradition in Kombination mit hochwertigen und regionalen Rohstoffen, hergestellt werden. Von diesem Wissen sind natürlich auch die Genusshandwerker selbst – sprich bayerische Bäcker, Konditoren, Metzger, Brauer, Mälzer und Müller – überzeugt.
All diese Berufsgruppen haben sich nun als Initiative („So geht besonders“) zusammengeschlossen und setzen sich mit Unterstützung des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Rahmen der Kampagne „Deine regionalen Genusshandwerke“ gemeinsam für die Wertschätzung ihrer Berufe und die daraus entstehenden, bayerischen Produkte ein.
Genusshandwerke in Bayern: „Deine regionalen Genusshandwerke“
Bayerische Genusshandwerker wissen natürlich längst, dass richtig gute Produkte nur dann entstehen können, wenn sie mit viel Know-how, Liebe zum Produkt, zur damit verbundenen Arbeit und dem entsprechenden Handwerk aus guten sowie regionalen Rohstoffen hergestellt werden. Und so stehen bayerische Bäcker, Konditoren, Metzger, Brauer, Mälzer und Müller gemeinsam unter dem Deckmantel „Genusshandwerke in Bayern“ für Lebensmittel des täglichen Bedarfs, welche sich qualitativ und geschmacklich definitiv von der Massenware abheben. Die bayerischen Genusshandwerker engagieren sich aber nicht nur täglich in Form von Brot und Torten backen, Korn mahlen und Bier brauen, sondern arbeiten auch eng mit der lokalen Landwirtschaft zusammen und setzen sich vermehrt in Gemeinden und Städten sowie auf Festen und Veranstaltungen durch ihre Handwerksberufe ein.
Gerade in schwierigeren Zeiten, wie wir sie aktuell alle durchleben, zeigt sich, wie wichtig das heimische Genusshandwerk für eine gewohnt erstklassige Versorgung mit besten regionalen Produkten ist und wie sehr es das soziale Miteinander stärkt. Wer also einen solchen Handwerksberuf erlernt, ist nicht nur Bindeglied der bayerischen Genusshandwerker, sondern bekommt oft Jahrhunderte alte Wissensschätze und Traditionen gelehrt und darf diese in Verbindung mit modernster Technik umsetzen und anwenden. Um mir selbst ein Bild zu dieser spannenden Thematik zu machen, habe ich eine Münchner Müller- und Bäckerei – die Hofbräuhaus-Kunstmühle Jakob Blum – besucht und mich ein wenig schlau über den Beruf, das Handwerk und den Alltag gemacht.
Mein Besuch bei der Müllerei und Bäckerei „Hofbräuhaus-Kunstmühle“
Zuerst wollte ich wissen, was den Beruf des Müllers und auch Bäckers ausmacht. Ein Müller arbeitet stets in einer Mühle, ist dafür zuständig, das Beste aus dem Getreidekorn herauszuholen und für uns Mehl – eines unserer wertvollsten Grundnahrungsmittel – daraus herzustellen. Ohne Mehl kein Brot, kein Kuchen, keine Teigwaren, Pizza, Spätzle oder Nudeln. Eine echte Horrorvorstellung, oder? 😉
Dabei muss der Müller ein gutes Gefühl für die Qualität des Kornes haben und steuert, leitet und überwacht die Prozesse innerhalb der Mühle: Was macht gutes Getreide aus und welche Schritte sind nötig, um aus diesem unterschiedlich feines Mehl für verschiedenste Produkte herzustellen? – Das und vieles mehr lernt und beherrscht der Müller während, beziehungsweise nach seiner Ausbildung.
Die von mir aufgesuchte Hofbräuhaus-Kunstmühle beispielsweise stellt in der 1703 erstmals urkundlich erwähnten Mühle zwischen 20 und 30 verschiedene Sorten Mehl her – für jedes Bedürfnis und Backwerk. Heute gehört zu der Mühle ein kleiner angrenzender Mehlladen sowie eine Bäckerei, in welcher mit dem produzierten Mehl aus der Mühle täglich frisch gebacken wird. In dem Laden findet ihr Mehl in unterschiedlichen Größen für Kuchen, Brot, Semmeln, Spätzle, Pizza und Co. sowie einige regionale Köstlichkeiten und andere Produkte. In der dazugehörigen Bäckerei werden circa 30 bis 40 verschiedene Backwaren, primär Brote, angeboten und auch saisonale Produkte verkauft.
Wer heute Müller werden möchte, lernt den Beruf des „Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft“ mit der Fachrichtung „Müllerei“ oder „Agrarlager“. Im dritten Jahr der Ausbildung wird gelernt, welche Anforderungen die Verarbeiter, die Mühlen oder auch die Futtermittelwirtschaft an die Rohstoffe haben.
Der Bäcker hingegen – eine eigenständige Berufsausbildung – verarbeitet das vom Müller produzierte Mehl im Rahmen seiner kreativen Arbeit täglich weiter. Bäcker backen Tag für Tag frisches Brot, kreative Teilchen, köstliche Kuchen, Semmeln und Brezen. „Das Schönste für unsere Bäcker“, so Mühlen- und Bäckerei-Mitbetreiberin Martina Blum, „ist es, mit der Materie Teig umzugehen und tägliche Erfolgserlebnisse in Form von frischen Broten und Backwaren zu produzieren. Hochwertiges Mehl mit den eigenen Händen täglich zu köstlichen Backwerken weiterverarbeiten und kreativ sein zu können, ist für Bäcker besonders spannend.“ Und weiter: „In unserer kleinen Bäckerei wird jeden Tag frisch gebacken. Unsere Bäcker müssen ein gutes Gefühl für die benötigte Menge an Backwaren haben, da wir nichts lagern und täglich verkaufen, was wir frisch für unsere Kunden am Morgen gebacken haben.“
Ein Bäcker muss sowohl kreativ sein, als auch ein gutes Gefühl für Rohstoffe und hochwertige Materialien haben; auch die Freude an Rezepten und dem „neu ausprobieren“ sollte vorhanden sein. Die Ausbildung zum Bäcker findet stets in einer Bäckerei statt – natürlich vereint mit der Berufsschule und es wird schon im ersten Lehrjahr viel mit angepackt.
Die Berufsgruppen Bäcker und Müller sind oft vereint und arbeiten stets Hand in Hand zusammen. In Bayern gibt es mehr als 2.500 verschiedene Bäckerbetriebe. Wer Bäcker ist, kann sich im Anschluss zum Meister ausbilden lassen und das erlernte Fachwissen vertiefen sowie selbst Ausbilder und Unternehmer werden. Auch der technische Fach-/Betriebswirt oder Lebensmitteltechniker ist im Anschluss an die abgeschlossene Bäcker-Ausbildung möglich.
Zusätzlich wissenswertes
Alle Genusshandwerksberufe und beruflichen Möglichkeiten könnt ihr euch zusätzlich auf der Website der „Genusshandwerke Bayern“ anschauen. Werft unbedingt auch mal einen Blick auf die Website der Hofbräuhaus-Kunstmühle und schaut dort persönliche vorbei. Sie ist übrigens die letzte Mühle Münchens! Betrieben wird sie von Stefan und Martina Blum samt Team.
Kommt vorbei und probiert die liebevoll und händisch gebackenen Backwaren, kauft euch Mehl und macht euch selbst ein Bild von den Gewerken unserer bayerischen Genusshandwerker . Mehr zur Geschichte der Mühle findet ihr ebenfalls auf der Website der Hofbräuhaus-Kunstmühle. Auch ein recht neuer Onlineshop, in welchem ihr euch verschiedenste Sorten Mehl, Grieße, Backzutaten, Gewürze und Co kaufen und liefern lassen könnt, gehört zu der Hofbräuhaus-Kunstmühle.
In Kürze berichte ich euch in einem zweiten Teil über die Genusshandwerker „Mälzer“ und „Brauer“. Freut euch darauf! 🙂
+++ Dieser Artikel entstand in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Danke! +++
Genusshandwerker aus Leidenschaft: Im Fokus: Heimische Müller und Bäcker
Details: Die Genusshandwerksberufe Bäcker, Konditor, Metzger, Müller, Brauer und Mälzer
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