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Das Koi ist ein Restaurant mit japanischer Küche, nahe dem Münchner Odeonsplatz. Wer München kennt, ist sicherlich schon des öfteren an dem Restaurant vorbeigelaufen. Es befindet sich direkt dort am Eck, wo sich in den Wintermonaten immer der mittelalterliche Weihnachtsmarkt befindet und lädt schon von draußen ein. Direkt an der Eingangstür, noch bevor wir eintraten, wurden wir schon freundlich begrüßt und dann am kleinen Pult im Eingangsbereich begrüßt und nach unseren Wünschen gefragt. Ich teilte der freundlichen Dame mit, dass wir nicht reserviert hätten, aber gerne zu zweit speisen würden. Direkt darauf hin kam ein weiterer Kellner – in meinen Augen etwas forsch – schnappte sich ohne große Worte zwei der DIN A3 Speisekarte und meinte nur knapp „Bitte folgen Sie mir!“ – eilte so dann voraus, die geschwungene Wendeltreppe nach oben, die schicke Empore entlang und gab uns einen kleinen Zweiertisch, entlang des Geländers mit Blick auf den unteren Speisebereich.

Das Ambiente des Kois ist ausgesprochen angenehm und das warme, dezente Licht überzeugt direkt von Anfang an. Wir fühlten uns schon beim Durchqueren der Räumlichkeiten – sprich zwei Etagen mit unterschiedlich großen Holztischen, Parkett- und Teppichböden, gemütlich gepolsterten Sitzbereichen, diversen Lichtquellen und unterschiedlichen, gemütlichen Sitzecken – direkt wohl. Auch unser kleiner Zweiertisch – bereits vor gedeckt wie alle Tisch in dem Restaurant – überzeugte uns direkt von Anfang an. Zwar saß ich mit meiner Rückenlehne direkt an der Rückenlehne meines Hintermanns, fühlte mich aber nicht eingeengt oder zu eng aneinander gesetzt. Im Laufe des Abends waren auch so gut wie alle Tische besetzt und es war sicherlich auch ein wenig Glück dabei, dass wir ohne vorherige Reservierung einen Tisch bekamen.

Ein freundlicher Kellner kümmerte sich direkt nach dem Platznehmen um uns, fragte uns ob wir schon einmal im Koi gespeist hatten und erklärte uns nach unser Verneinung, dass es im Koi ähnlich wie mit spanischen Tapas laufen würde – nur eben mit japanischen Speisen, aber eben eher kleineren Portionen. Gleichzeitig empfohl er uns  jedoch nicht zu viel zu bestellen, da wir ansonsten die ganzen Tellerchen umsonst auf dem Tisch stehen (und gezahlt) hätten und vielleicht nach drei oder gar zwei Tellerchen satt wären. Nun gut…wir ließen uns zuerst bezüglich dem Wein beraten und bekamen drei verschiedene Weine empfohlen, welche alle offen zu bestellen waren. Letztendlich entschieden wir uns für einen Asia Cuvée (0,2l für8,90€) und einen Sauvignon Blanc (0,2l für 9,30€). Klar – Wein ist immer teuer, aber in Anbetracht der Tatsache, dass die komplette Flasche Asia Cuvée im Handel vom gleichen Weingut 11€ kostet, muss man schon wirklich sehr viel Lust auf genau diesen Wein haben. Der Sauvignon Blanc meiner Begleitung war ganz in Ordnung, aber nichts Besonderes. Da wir uns bei den Hauptgerichten ebenfalls von den Ratschlägen des Kellners beeinflussen lassen wollten hörten wir auch hier auf dessen Vorschläge und bestellten als Starter eine Miso-Suppe für 5,80€, welche preislich – gemessen an der servierten Portion – vollkommen in Ordnung war und zwei Hauptgericht- Schälchen. Nämlich einmal den scharf-pikanten Erdnuss-Spinatsalat für 8,50€ und einmal das „Mikussu Tempura“ – den Tempuramix mit fritierten Gemüse und Fisch mit Dip für 9,80€.

Der absolute Vorteil in diesem Restaurant ist definitiv die Geschwindigkeit, in der die Gerichte serviert werden. Wir hatten die Misosuppe schon ein paar Minuten nach der Bestellung und als wir ein paar Löffel der unglaublich frischen und köstlichen Suppe gelöffelt hatten kam auch schon der Spinatsalat und der Tempura-Mix. Alles war wirklich unglaublich zackig da und wir konnten die einzelnen Speisen auch sehr gut kombinieren. Zugegeben: Der Tempura-Mix war jetzt nichts Besonderes. Im Endeffekt paniertes Gemüse eben, wie man es oft auch auf All-you-can-eat- Asia-Buffets bekommt, nur schicker angerichtet. Der Spinatsalat war sehr lecker, schmeckte sehr köstlich mit den einzelnen, wenigen Stückchen Blutorange – sehr frisch – und war dennoch relativ zackig verzehrt. Insgesamt aßen wir relativ zügig, waren in weniger als 20 Minuten fertig, die Schälchen leer und wir so lala satt. Alles schmeckte gut und es gab nichts auszusetzen, außer, dass wir danach noch einen kleinen Snack beim Bäcker auf dem Nachhauseweg zu uns nahmen, weil wir noch Appetit hatten. 🙂 Klar hätten wir noch weitere Schälchen mit japanischen Tapas bestellen können, aber so richtig lachte uns nichts mehr an auf der recht umfangreichen Karte.

Die Karte ist gegliedert in unterschiedliche Kategorien (Starters, Salads, Koi Dishes, Tempura, Robata – Fleisch/Geflügel/Fisch/Gemüse) und informiert den Gast zu Beginn mit folgenden Worten: „Koi ist eine moderne Art des japanischen Izakaya-Styles – traditionell, aber nicht authentisch. Die Speisen werden in Tapas-Art in der Hauptküche, auf dem Robata Grill und in der Sushibar von Küchenchef Atsu Tajima und seinem Team zubereite. Im Koi gibt es keine klassische Menüfolge. Teller werden serviert, sobald diese für Sie angerichtet sind. ….“ Genauso lief es dann auch bei unserem Besuch ab und wir fühlten uns wie erwähnt gut aufgehoben und gut betreut. Grundsätzlich spricht absolut gar nichts gegen einen Besuch, allerdings wurden wir für zwei Gläser relativ einfachen Weißwein, eine Misosuppe (die es z.B. beim Bestellservice mit dem genau gleichen Geschmack oft oben drauf auf´s Haus gibt) und zwei überschaubare „Hauptspeisen“ 50€ inklusive Trinkgeld los. Nicht wenig Geld für ein relativ kurzes Essvergnügen und überschaubare Menge. Natürlich ist mir klar, dass bei einem solchen Abend und in einem solch – zugegeben – sehr überzeugendem Ambiente, auch die Atmosphäre und der gute Service mit bezahlt werden, dennoch muss Euch bewusst sein: Wenn ihr hier esst ist Reservieren, verhältnismäßig viel zahlen für relativ wenig Essen und ein gewisses „Etepetete“-Feeling unvermeidbar. Unserem Kellner beispielsweise rutschte eine Gabel aus der Hand die versehentlich mein Glas mit dem bereits eingeschenkten Wasser berührte – er tauschte beide Gläser Wasser aus und entsorgte die offene – aber noch komplett unangetastete Flasche – komplett. Sicher: Überzeugt von gutem Service – muss aber nicht sein finde ich.

Ein Business Lunch und eine umfangreiche  Tageskarte wird übrigens auch angeboten. Schaut Euch die Karte am besten online hier an um Euch einen Überblick zu verschaffen.

Hier seid ihr auf jeden Fall richtig, wenn ihr mit Freunden, Familie oder Verwandten nach einer schicken Location in der Münchner Innenstadt mit japanischer Küche sucht – aber definitiv falsch, wenn´s günstig sein soll und eben einfach nur „nebenbei gegessen“ werden soll. Nehmt Euch Zeit, brezelt Euch auf (ihr seid von Brezeln umgeben ;-)…) und lasst Euch verwöhnen. Bereuen werdet ihr es nicht. Es gab nicht wirklich Anlass zur Kritik. Einzig ein Kellner war – wie zu Anfang beschrieben – etwas ruppig und die Preise sind knackig. Ach ja…einen DJ gibt es im oberen Geschoss des mit raumhohen Fenster versehenen Restaurants übrigens auch. Meine Begleitung verstand zwar nicht ganz dessen Sinn, da im Endeffekt nicht viel von ihm gemixt oder aufgelegt wurde, hat aber natürlich viel Charme im japanischen Speiselokal mit eigenem DJ direkt in der Altstadt zu dinieren… atü! 😉 Guten Appetit und viel Freude. Es wird sicher ein schöner Abend. …. ach ja…einen süßen Happen schnappen (Küchlein, Apfelstrudel, Petitfours, etc.) könnt ihr übrigens direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite im Café Luitpold.

Ich komme wieder: Für einen schnellen Happen ja. Wenn ich gemütlich sitzen und in Ruhe ohne Hektik gut asiatisch essen möchte nicht.

Besuchte Lokalität: Koi
Adresse: Wittelsbacherplatz 1, 80333 München
Website

Bilder:

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