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LO SPUNTINO – Gestern Abend war ich im Lo Spuntino mit meiner Begleitung zu Abend essen. Empfohlen wurde mir das Restaurant von einem Kollegen mit wenig Geld. 😉 Das Lo Spuntino ist ein winzig-kleiner Italiener in der Georgenstraße mit gerade mal sieben Tischen. Vorab lässt sich sagen: Wer gesteigerten Wert auf Sauberkeit in Restaurants und schickes Ambiente legt, bzw. keinen Happen runter kriegt, wenn die Speisekarte ein wenig klebt und die Tischdecke von den vorherigen Gästen schon vollgekleckert ist, der braucht gar nicht weiterzulesen. 😉 Als schlecht ist das Lo Spuntino deswegen dennoch nicht abzustempeln.




Direkt nach dem Eintreten wird mal vom Chef mit einem freundlichen „Buongiorno!“ empfangen und auf einen leeren Tisch verwiesen. Aufgrund der Tatsache, dass das Lo Spuntino nicht größer als ein durchschnittliches Wohnzimmer ist, sind leere Tische auch nicht schwer zu übersehen. Während unseres Aufenthaltes waren alle Tische so gut wie durchgehend besetzt mit sehr gemischtem Puplikum. Das Lokal gibt es seit über 25 Jahren – mit dem gleichen Chef.

Das Restaurant bietet auf einer DIN A3 – Holzbrett-Speisekarte lediglich auf einer Seite diverse Pizzen, Pastagerichte und ein paar verschieden Suppen und Salate, dreierlei Desserts und auf der Rückseite der Karte die Getränke – das war´s. Stimmig mit dem Flair, der Größe und der „Inneneinrichtung“ des Lo Spuntino ist die Karte auf jeden Fall, auch die kleine und sehr standardmäßige Auswahl an Gerichten. Die Preise sind unschlagbar. Zwei Pizzen und zwei Getränke kosteten ohne Trinkgeld etwa 16 Euro– mit Trinkgeld bezahlten wir 19 Euro. Wir entschieden uns für eine Pizza Hawaii, einmal mit und einmal ohne Schinken. Bis das Essen gebracht wurde dauerte es eine Weile – ein klein wenig zu lange für die Größe des Restaurants. Die Getränke kamen relativ zügig. Bei der Bestellung gab es anfänglich ein paar Probleme, da die einzige Kellnerin in dem kleinen Lokal kein einziges Wort deutsch sprach und – was uns auch der Chef im Anschluss erzählte – erst seit drei Tagen in Deutschland war. So war die Bestellung eines 0,3l Wassers und eines Spezis erst möglich, nach dem der Chef persönlich vorbei kam – eigentlich nicht weiter schlimm, nur etwas ungewöhnlich, da die unbeholfene Kellnerin auf unsere Bestellung hin keine Miene verzog und uns ohne Etwas zu sagen gespenstisch anstarrte, weil sie nicht wusste was wir da sprachen. 🙂

Das Lokal selbst ist schwer in wenigen Worten zu beschreiben und spricht für sich selbst: Teilweise vergilbte Wände, dreckige bzw. „sehr benutzte“ Tischdecken, kitschige Rosen-Papierservietten auf den Tischen, immerhin echte Rosen in kleinen Vasen auf den Tischen, weißer Fliesenboden, altmodische Wandlampen, ein riesiger Chupa Chups Lolli–Automat direkt neben der Eingangstür, Holzbalken an der weißen Decke, eine kleine (ein wenig staubige) Antipasti-Theke mit darunter verstauten Bierkästen am Boden, zig verschiedene Arten von Bildern an den Wänden – mitunter Kinderzeichnungen, eingewickelte Schinken an der Decke, Wohnzimmer-Pflanzen auf dem komplett zugestellten Fensterbrett, ein hölzernes Weinregal – teilweise mit Nudelschachteln, Holzfässern oder Büchern belagert – und relativ zusammengewürfelte Möbel. Eine gewagte Kombination, dennoch irgendwie schnuckelig und gemütlich. 🙂 In erster Linie würde ich dort nochmals hingehen, weil der Chef sehr nett und die Pizza geschmacklich in Ordnung war.

In meinen Augen muss so ein kleiner – noch dazu nicht ganz reinlicher – Laden, der nur so wenig Auswahl an Speisen bietet wirklich gut sein in dem was er da in der (in diesem Fall sehr kleinen, offenen und etwas chaotisch wirkenden) Küche zaubert. Diesem Anspruch wurden meiner Meinung nach die Pizzen nicht wirklich gerecht. Die Pizza Hawaii war nicht schlecht, aber auch nicht der Renner. Der Teig war okay, ca. 2-2,5 cm dick, etwas wenig Ananas und teilweise bisschen fad im Geschmack. Insgesamt eine Pizza die essbar war, jedoch ein Stückchen entfernt vom Gourmet-Erlebnis ;-). Meine Begleitung fand die Pizza Hawaii – in diesem Fall mit Schinken – geschmacklich köstlich – ist also sicher auch Geschmacksache.

Das Antipasti in der Theke sah okay aus, nicht wirklich einladend, aber besser als das Lokal im Gesamten vom ersten Eindruck her. Für sehr günstige Pizza würde ich tatsächlich nochmals kommen. 🙂 Geöffnet ist das Lo Spuntino von Montag bis Samstag von 11 – 22 Uhr. Nehmt lieber Bargeld mit. Wir haben bar gezahlt und so nicht nach Kartenzahlung gefragt, ich tippe aber eher auf Nein.  Die Anfahrt ist öffentlich über die Linie 2 mit der Ubahn (Josephsplatz) möglich. Parken ist in näherer Umgebung auch möglich. Von außen ist das Restaurant leider auch wenig einladend – probiert es, wenn ihr wirklich sicher Pizza essen möchtet  und kein breit gefechertes Angebot erwartet, einfach aus. Das WC ist auch eher wie von einer Wohnung gestaltet – die Handtrockentücher sind beispielsweise eine simple Küchenpapierrolle – eben Alles sehr einfach gemacht. Mit der richtigen Begleitung machst selbst in so einer kleinen italienischen „Boazn“ (für nicht Bayern: „etwas schäbig wirkende Eckkneipe“) Spaß. 🙂 Viel Spaß dabei! Ach ja….evtl. auch noch wichtig: Das Restaurant hat keinen Abzug in der Küche – sprich ihr werdet danach riechen wie das Essen selbst. 😉

Ich komme wieder: Wenn ich´s nicht so genau nehme – ja für leckere, sehr einfache Pizza.

Besuchte Lokalität: Lo Spuntino
Adresse: Georgenstraße 116, 80798 München
Website:  nicht vorhanden




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