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Die Wein Cantina ist eine angesagte Weinbar und zugleich ein sehr gemütliches Restaurant nahe des Münchner Ostbahnhofes in Haidhausen. Ich bin schon des Öfteren daran vorbei gefahren und so ging es neulich für meine Begleitung und mich ziemlich spontan und ohne zuvor zu reservieren dort hin zum Abendessen. Schon von außen wirkt die Cantina sehr einladend, hell und freundlich. Durch die großflächigen Fenster entlang der Restaurantfront lässt sich schon vor dem Eintreten die angenehme Atmosphäre erahnen. Bei unserem Besuch fanden wir relativ rasch einen Parkplatz direkt vor der Wein Cantina – ansonsten müsst ihr in dem Eck üblicherweise ein bisschen länger suchen oder ihr fahrt einfach direkt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an den Ostbahnhof.

Als wir also nach dem Parken durch den schweren Stoffvorhang hinter der Tür in das Lokal eintraten, wurden wir direkt von einen freundlichen Keller – dem einzigen an diesem Abend, wie wir bei einem kurzen Plausch am Tisch erfuhren – registriert und an einen kleinen Zweiertisch im Eck verwiesen. Uns wurde direkt vor dem Platznehmen mitgeteilt, dass es etwas länger dauern könnte bis die Bestellung aufgenommen und gebracht wird, auch, weil wir nicht reserviert hatten. Für uns war das an diesem Abend vollkommen in Ordnung da wir weder Eile, noch – zumindest anfänglich – all zu großen Hunger hatten. Insgesamt gibt es in dem in zwei Räume unterteilten Restaurant ca. 12-15 unterschiedlich große Tische zum Sitzen und Trinken.  Auch die Ausschankbar, hinter der die Weine ausgegeben werden, ist keine typische Bar sondern ein langer, den Raum dominierender und wuchtiger Holztisch, an welchem an der Vorderseite nochmals einige Gäste zum Speisen und Weintrinken Platz fanden.

Wir saßen an unserem zugewiesenen Zweiertisch mit Teelichthalter und dekorativer, frischer Blume im Väschen und warteten ab. Die Karte der Wein Cantina ist sehr überschaubar und der Fokus ist ganz klar auf das Weinsortiment gelegt. Zu essen gibt es nur einige unterschiedliche Gerichte, welche alle samt auf eine DIN A5 Seite passen. Außerdem gibt es ein stimmig zusammen gestelltes Degustationsmenü mit entweder drei, vier oder fünf Gängen (für jeweils 39€, 47€ bzw. 55€ bzw. mit Weinbegleitung für 60€, 75€ oder 89€). Da wir aber nicht so hungrig waren, entschieden wir uns für separate Gerichte der regulären Karte. Vorab bestellten wir die Getränke. Ich entschied mich für einen Weißburgunder aus dem Jahr 2013 vom Weingut Dautel aus Württemberg (für 0,1l/4,50€) und meine Begleitung teilte sich mit mir nur eine Flasche stilles Mineralwasser (Gerolsteiner Naturell, 0,75l/5,80€). Die Getränke brauchten eine ganze Weile bis sie bei uns waren, was grundsätzlich natürlich okay ist, weil wir Bescheid wussten, andererseits dauerte es mit guten ca. 15 Minuten für zwei einfache Getränke schon recht lange. Da ausnahmslos jeder Tisch besetzt war und neben uns eine Gruppe saß, welche ein Glas Wein nach dem anderen bestellte und so den Service noch mehr einspannte, war das aber in Ordnung für mich.

Direkt im Anschluss ans Getränke servieren hatten wir uns dann für eine Vorspeise und zwei Hauptgerichte entschieden. Der Kellner war so freundlich uns darauf hinzuweisen, dass wir auch aus dem erwähnten Menü einen Gang einzeln bestellen könnten und so wählte meine Begleitung die Curry-Kokos-Suppe mit Sprossen und Enoki-Wantan als Vorspeise und ich löffelte ein wenig mit. Bevor wir diese serviert bekamen, gab es noch einen erfrischenden Gruß aus der Küche. Dieser wechselt sicher regelmäßig, aber für uns gab es an diesem Abend einen köstlichen Bärlauch – Spitzkohl Schaum, welcher ausgezeichnet und sehr frisch schmeckte – vor Allem zu dem extrem weichen und üppigen Brotkorb (befüllt mit Vollkorn-/Weiß- und Rote Beete-Brot), sowie dem Zitronengras-Curry-Frischkäse Dip und dem frischen Olivenöl aus Kreta serviert wurde. Die bestellte Vorspeisen-Suppe dauerte sehr lange – eine knappe Stunde, bis sie serviert wurde sogar – und ich hatte bereits das komplette Glas mit dünnen Grissinis am Tisch leer gefuttert. Meine Begleitung war etwas ungehalten, ob gleich der langen Wartezeiten und nach einer Weile fand auch ich es – trotz „Vorwarnung“ – zu lang. Als die Suppe dann endlich kam, war diese sehr appetitlich angerichtet und meiner Meinung nach geschmacklich sehr gut und intensiv. Der Teller war schnell leer gelöffelt und wurde schnell abserviert. (Gerade bei kleinen Tischen finde ich das einen wichtigen Teil guten Services, dass leere Teller schnell den Gast verlassen – hat hier gut geklappt).

Unsere Hauptspeisen – einmal die offene Gemüselasagnette mit Parmesan (für knackige 15,50€), sowie das Kürbisrisotto mit dem „Catch of the Day“ – also dem Fisch des Tages – (für 19,50€) dauerten erneut extrem lang. Insgesamt saßen wir über 1 Stunde und 45 Minuten bis wir essen konnten. Das war wirklich lang, obwohl uns beide das Ambiente sehr gut gefiel und uns der durchgehend nette Kellner in einem ruhigen Moment erzählte, dass er nur alleine im Service wäre, weil sie sich am Betrieb des letzten Wochenendes orientiert hätten und dort kaum etwas los gewesen wäre. So war die lange Wartezeit wohl sicherlich auch der Unterbesetzung der Wein Cantina zu zu messen. Als die Teller vor uns standen und wir anfingen zu essen, waren wir leider beide nicht sonderlich begeistert. Bei meiner Lasagne muss ich leider sogar noch kritischer werden. Die Nudeln schmeckte sehr lasch und hart, die Tomatensoße war extrem ungewürzt und relativ lieblos. Zwar war es fürs Auge nett anzusehen, aber geschmacklich – auch mit nachsalzen – eher öde. Der Fisch (ein Lachs) meiner Begleitung war sehr zart und geschmacklich okay, das Risotto war okay, jedoch kein echtes Highlight. Wir wurden beide satt davon – vor allem weil wir auch ohne nachzufragen sofort nochmals einen vollen Brotkorb hingestellt bekamen und diesen direkt plünderten.

Ansonsten gab es auf der Karte noch zwei weitere Vorspeisen (Salt oder gefüllte Wachtelbrüste für 9,50€ bzw. 14,50€ und einige Hauptgerichte (preislich zwischen 15,50€ und 24,50€). Als Dessert gibt es ein Duett von weißer und dunkler Schokolade für 8,50€. Wie erwähnt eine ausgesprochen überschaubare Speisekarte. Außerdem steht eine gut sortierte Auswahl an unterschiedlichen Weinen parat. Zu den Weinen können außerdem auch kleine Snacks wie eine Käseauswahl mit Marmelade oder der Schinken der Woche ausgewählt werden. Einen Wein des Monats gibt es auch – das ist im März übrigens der Borsao Crianza aus dem Jahr 2011, den ihr für 4,80€ mit 100 ml probieren könnt.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich auf jeden Fall wieder kommen würde, weil der Service auf jeden Fall gepasst hat, wir im Grunde auf erhöhte Wartezeit hingewiesen wurde, die dann zwar definitiv zu lang war, aber dennoch stimmt das Ambiente und das Flair in der Wein Cantina. Essen würde ich dort nicht mehr – evtl. einen Snack, mehr aber nicht. Zum Sitzen, Ratschen und Weintrinken ist es ideal und ich werde hierfür nochmals kommen. Ich kann euch die Wein Cantina auf jeden Fall empfehlen, wenn ihr es gerne gemütlich habt, in angenehmer Atmosphäre sitzt und etwas Charme und Chic um euch habt. Gezahlt werden kann mit der Karte. Wir bezahlten am Schluss mit Trinkgeld 57€ für ein Glas Wein, eine Flasche Wasser, die Vorspeise und zwei Hauptgerichte. So gesehen nicht wenig und das Essen in diesem Fall leider nicht wert. Die Bar ist dennoch nett und hat auch etwas Besonderes an sich. Schaut am besten selbst vorbei – einen Fehler macht ihr sicher nicht damit und vielleicht hatte die Köchin oder der Koch einfach nur einen nicht so guten Tag. Solltet ihr im übrigen eine Location für nette Feiern im privaten oder geschäftlichen Kreis suchen, könnt ihr die Wein Cantina anmieten. Entweder nur den Nebenraum (genannt „Rieslingraum“), oder die komplette Bar. Dafür könnt ihr euch persönlich an das nette Service-Team wenden und Alles besprechen.

Ich komme wieder: Wenn ich einen leckeren Wein in gemütlichem Ambiente trinken will – ja. Wenn es um das Essen geht – leider nein.

Besuchte Lokalität: Wein Cantina
Adresse: Elsässer Straße 23, 816687 München
Website

Bilder:

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