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Augustiner Klosterwirt – Letzte Woche war ich mit meiner Begleitung im relativ neu eröffneten Augustiner Klosterwirt in der Augustiner Straße – direkt neben der Frauenkirche zu Abend essen – erreichbar über den Marienplatz, den Stachus oder auch Odeonsplatz – da sehr zentral gelegen und nach kurzem Fußmarsch allgemein bequem und unkompliziert erreichbar.

Ich hatte vorab via Onlinesystem reserviert, was mir im Nachhinein zu Gute kam. Unser Tisch war für 21:00 Uhr reserviert und als ich eintrat war das Restaurant brechend voll. Ich ging direkt auf dem gegenüber der Eingangstür liegenden Empfangstresen mit einem im bayrisch gekleideten Kellner zu, nannte ihm meinen Namen und er fand meine Reservierung nicht, bzw. wollte mir schon sagen, dass ich da wohl etwas falsch gemacht hätte. Gott sei Dank bekam ich eine Bestätigungsemail für meine Reservierung, bzw. hatte sogar vorab für einen anderen Tag eine Absage bekommen, weil alles ausgebucht war, woraufhin ich dann den Alternativabend buchte. Ich zeigte dem Herren meine Email, dieser reichte das Handy an drei seiner Kollegen – wovon einer der Chef war, dessen Foto ich im Nachhinein in der laminierten Speisekarte entdeckte – und versicherte mir dann, dass wir schon einen Platz für mich finden würden. Nach einigem hin und her und einer kurzen Überlegung meinerseits ob ich das Lokal nicht wieder verlassen solle, da es sowieso ziemlich überfüllt und laut war – meine Begleitung war noch nicht vor Ort – lies ich mich dann doch darauf ein an einem Vierertisch Platz zu nehmen, welcher schon für zwei andere Gäste mit einem Reservierungsschild gekennzeichnet war. Eigentlich hatte ich schon gar keine rechte Lust mehr, da es über 10 Minuten dauerte bis ich saß und es unglaublich chaotisch zuging. (In der Wartezeit kamen zweimal Kellner mit Speisen vorbei, wussten nicht wohin damit, ärgerten sich über Kollegen, Gäste oder Abläufe und zu allem Übel fragte mich die Kellnerin am Schluss auch noch, ob ich schon die wäre, deren Namen auf dem Reservierungskärtchen auf dem Tisch steht, weil ich mich nicht einfach so hinsetzen könnte wo frei wäre.)

Gut, nun saß ich also an einem Tisch, die zwei Fremden „Mitsitzer“ waren noch nicht da, genauso wie meine Begleitung, so hatte ich genug Zeit mir das bunte Treiben genau anzusehen und das Ambiente auf mich wirken zu lassen, sowie die hektische Atmosphäre möglichst auszublenden. Ich bekam relativ schnell von unserer Kellnerin die Speisekarten gereicht, die zwar sehr bemüht und nett war, aber auch unglaublich verplant, was sich im Laufe des Abends mehrfach zeigte.

Meine Begleitung kam, fand ihren Platz mir gegenüber und wir wählten unsere gewünschten Getränke aus. Ich entschied mich wie so oft für einen Hugo, meine Begleitung trank ein Radler. Der Hugo war lecker, kam wie üblich ohne Strohhalm – dieser wurde nachgereicht – und bot keine Kritikpunkte. Das Radler war auch in Ordnung, bisschen fad im Geschmack. Die Speisekarte – üblich für typisch traditionelle und recht touristisch angehauchte bayerische Lokale – bot für Vegetarier nur wenig Gerichte an, deckte aber ansonsten gut ab, was man sich in einem bayrischen Lokal zum Essen eben so wünscht (Ente, Leberknödel, Kalbsrahmlüngerl, Sauerbraten, Schweinshaxe, Schweinebraten, Wiener Schnitzel, Schmankerlplatte, etc.)

Meine Begleitung wählte den Tafelspitz mit Preiselbeeren, Meerrettich, Kartoffeln und Soße, als Vorspeise eine kleine Kartoffelsuppe mit Sahne. Ich war nicht all zu hungrig und entschied mich für die größere Variante der Suppe ohne Sahne, aber wenn möglich mit Brot. Die Kellnerin brauchte ziemlich lange die Bestellung aufzunehmen und bediente auch zuerst die in der Zwischenzeit ebenfalls eingetroffenen zwei Herren, welche bei uns am Tisch Platz nahmen. Selbstverständlich nicht wirklich der Rede wert, dennoch wäre eine Aufnahme unserer Bestellung an erster Stelle angebrachter gewesen, da wir schon 10-15 Minuten saßen, die Herren gerade erst Platz nahmen.

Nun gut, die Bestellung war aufgenommen, die Suppen kamen relativ zügig, mein Brot wurde vergessen und nach zweiter Nachfrage in Form von zwei einfachen Scheiben Tütenbrot ähnelndem Stücken serviert. Die Suppe war definitiv zu salzig, zwar eigentlich köstlich und kräftig im Geschmack aber dennoch nicht wirklich eine runde Sache. Die Hauptspeise meiner Begleitung kam erst mal gar nicht. Erst als meine Suppe fast weg war, unsere Tischmitbesetzer bereits aßen und der Tafelspitz noch immer nicht da war fragten wir nach. Die Bedienung eilte in die Küche, kam zurück und meinte es wäre in der Küche verdusselt worden, weil sie die Bestellung richtig geschickt hätte. Schön und gut, Ende vom Lied war, dass alle am Tisch längst aufgegessen hatten, als der auf den ersten Blick nicht sonderlich ansehnliche Tafelspitz serviert wurde – schmeckte aber ganz gut.

Alternativ werden wie erwähnt viele unterschiedliche bayrische Gerichte angeboten. Für Vegetarier schaut’s im Augustiner Klosterwirt eher schlecht aus. Angeboten wird würzig gebratener Alpenkäse mit Tomatenragout und Kartoffeln für 8,90€ oder auch Penne Rucola für 9,80€.Als Dessert werden Apfelkücherl, Apfelstrudel und Creme Brûllèe zwischen 5,90 € und 6,50€ angeboten. Schaut Euch die Speisekarte (im zweiten Reiter) am besten online an.  Wir bezahlten wie für den Tafelspitz 16,90 Euro, die kleine Tagessuppe 2,50 € – was preislich in Ordnung ist, die große (versalzene) Suppe 4,50 Euro pus 80 Cent Brotaufschlag, was auch in Ordnung gewesen wäre, wäre diese nicht so versalzen gewesen. Inkl. Hugo und Radler für 5,90 € bzw. 3,50 € bezahlten wir am Schluss 37 Euro mit Trinkgeld. Zuvor bekamen wir jedoch eine Rechnung über 50 Euro weil unsere verplante Kellnerin den Tafelspitz zweimal auf die Rechnung gesetzt hatte, obwohl er beinahe nicht mal einmal serviert wurde – wirklich ein verplanter – wenn auch netter – Service.

Die beiden Herren nebenan bestellten eine riesige Platte mit Knödeln, Würsten, Fleisch, etc. für zwei Personen – pro Person 17,80 Euro. Das sah so köstlich aus, dass ich direkt fragte, ob ich ein Foto machen dürfte. 🙂 Das Ergebnis seht ihr in den Bildern. Der eine der beiden Herren meinte, dass das Essen sehr köstlich war und er es nochmals bestellen würde – sah auch sehr gut aus. Die Suppe würde ich persönlich nicht nochmals bestellen, da sie wie bereits erwähnt durch das viel zu hohe Salzgehalt fast ungenießbar war. Der Tafelspitz meiner Begleitung wäre evtl. einen Versuch wert. Alternativ bietet die Karte überwiegend fleischige Gerichte oder auch Fisch- und Brotzeitangebote.

Die Bedienung war zwar sehr nett und bemüht – genauso die Herren zu Beginn bzgl. dem Platzproblem – dennoch entstand ein unglaublich verplanter und schlecht strukturierter Eindruck. Der Chef ging zwar auch regelmäßig durch, schaute selbst bei den Gästen an den Tischen nach ob alles passt und wechselte hier und da ein nettes Wort, dennoch entstand nicht das Gefühl bei mir, dass der Service gut durchdacht und koordiniert ablief. Obwohl man sich im Augustiner Klosterwirt sicher wohlfühlen kann, kam bei mir insgesamt kein gutes Gefühl auf.

Das Gebäude des Augustiner Klosterwirt selbst ist sehr beeindruckend, mit riesiger Wendeltreppe nach unten in den unteren Restaurantbereich, welcher Tische unter einer riesigen Gaubendecke bietet, eine große lange Bar und insgesamt ein wenig ruhiger und sortierter wirkt als oben. Eigentlich wollte ich nur die Toiletten aufsuchen und entdeckte so, dass eben unten auch noch ein mindestens genauso großer Speisebereich mit zig Tischen vorhanden ist. Ich empfehle Euch – solltet ihr das Essen ausprobieren wollen, da es an dem nicht wirklich was auszusetzen gab (Suppe weglassen!) – dann reserviert auf jeden Fall online und nicht telefonisch, da das System noch nicht so ganz zu funktionieren scheint. Seid rechtzeitig dran, da  es brechend voll war, als ich am Dienstagabend dort vor Ort war.

Kartenzahlung ist im Augustiner Klosterwirt möglich – überprüft aber Euren Rechnungsbetrag. Ein Reinfall wird es sicher nicht und evtl. ist es Mittags rum etwas einladender, da ruhiger – habe mich aber noch nicht selbst davon überzeugt. Im Endeffekt ist es – auch von der Einrichtung, dem Ambiente und beispielsweise den vielen Holzelementen, dem bayrischen Flair und den Kellnerinnen im Dirndl her – ein typisch bayrisches Lokal mit bayrischem Essen. Viel Spaß beim Testen. Abraten würde ich Euch nicht direkt. Auf den Bildern könnt ihr Euch einen Eindruck verschaffen. Schön war mein Fensterplatz mit Blick auf einen Turm der Frauenkirche ja schon. 🙂

Ich komme wieder: Erst mal nicht! Sehr unkoordinierter Service, sehr laut, zu voll und auch wo anders zu bekommen.

Besuchte Lokalität: Augustiner Klosterwirt
Adresse: Augustinerstraße 1, 80331 München
Website

Bilder:

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