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Das Corso, bzw. die Bar Corso liegt in der Müllerstraße, unweit vom Münchner Sendlinger Tor entfernt. Ich war dort vor kurzem mit meiner Begleitung zu Abend essen. Zuerst sind wir daran vorbeigelaufen, weil die Bar recht klein ist und eher unauffällig. Von außen ist weder das Haus, noch der Eingangsbereich bzw. das Schild der Bar einladend. Nach dem Eintreten entsteht dann jedoch schnell ein anderer und positiver Eindruck.

Relativ eng im vorderen Bereich mit wenigen Tischen – an der Fensterfront stehen vier kleine Tische, direkt neben der langen Holzbar, welche sich über die gesamte Länge im vorderen Restaurantbereich zieht. Dort stehen insgesamt ca. 10 kleine Tische, die alle samt besetzt waren. Wir wurden von dem freundlichen, asiatischen Kellner in den hinteren – zuerst gar nicht erkennbaren – Restaurantbereich mit 10 weiteren Tische gebracht – alles Zweiertische bis auf zwei Stück an denen auch vier Personen Platz finden können. Platz genommen haben wir auf einer rötlichen Lederbank, bzw. auf schwarzen relativ schicken Netzstühlen. Dezente Dekoration, rote Rosen und Aperol Spritz Flaschen auf den Regalen, welche über einem großen beleuchteten „Salz“-Schriftzug an der Wand angebracht sind. Bilderrahmen an den Wänden, Postkarten, Gewürzgläschen, schön gedeckte Tische mit frischen Tulpen, Kerzenlichtern, weißen Servietten und kleinen braunen Holzpfeffermühlen – insgesamt ein sehr gemütliches und warmes Ambiente. Eine schicke Holzbalkenwand die sich stimmig ins Gesamtbild mit den weißen und schwarzen riesigen Lampenschirmen einfügt sorgt zusätzlich für eine gemütliche Atmosphäre. Wie erwähnt entsteht von außen ein nicht so positiver Eindruck, nach dem Eintreten fühlten wir uns aber direkt wohl und beachtet. 🙂 Eine freundliche junge Kellnerin nahm unser Eintreten wahr und lotste uns direkt zu ihrem oben bereits erwähnten Kollegen, der unsere Reservierung aus dem Buch strich und uns nach hinten führte. Vier Tische hatten wir zur Auswahl, obwohl alle frei waren. Im Laufe des Abends waren dann aber alle Tische besetzt, die Reservierung war also sehr sinnvoll und notwendig. (Solltet ihr hingehen wollen also unbedingt reservieren. Auch unter der Woche!)

Als wir Platz nahmen wurde uns direkt eine große Flasche Wasser angeboten. Wir entschieden uns jedoch dagegen, wählten Wein und Hugo zum Trinken aus. Der Hugo wurde – wie ich feststellen musste in den meisten Lokalen wohl so üblich – ohne Strohhalm serviert und ich beließ es auch dabei. Wein wurde ein weißer bestellt (Weinsorte: Bianco di Custoza / 0,2 Liter für 6,60€ – ganz in Ordnung, lohnt sich zu probieren). Positiv ist aufgefallen, dass der Kellner nach der Bestellung der Hauptgerichte nochmals nachfragte, ob wir beim Weißwein bleiben wollen, da Rindfleisch (Rinderlende Dry Aged, Rosmarienkartoffeln und Kräuterbutter für 23,90 €) bestellt wurde und dazu eher Rotwein stimmig wäre. Ich wählte einen Salat, der in der von mir gewählten Konstellation nicht auf der Karte stand. Eigentlich gehörte zu dem von mir ausgesuchtem Feldsalat mit Kirschtomaten, Rosmarinbirne und Croutons noch Bresaola und Speck für insgesamt 13,20 Euro. Ich fragte nach ob ich statt dem Speck bzw. der Bresaola den Ziegenkäse haben könnte (welcher in einem anderem Gericht erwähnt wurde (nämlich  Ziegenkäse und Granatapfel gefüllte Aubergine, Spinat, Pilzragout für 13,80 €). Der Kellner nahm meinen Wunsch freundlich auf und ich bekam mein Gericht wie gewünscht serviert. Der Salat war geschmacklich leider etwas langweilig. Der Feldsalat war ziemlich ölig angemacht und auch die kleinen Ziegenkäsetaler waren relativ geschmacksneutral. Sein Geld nicht wert und optisch überzeugender als geschmacklich.

Insgesamt gaben wir 52 Euro inklusive Trinkgeld aus, was das Essen definitiv nicht wert war, auch wenn das Ambiente toll ist und man sich recht wohl fühlt dort. Wir gaben sehr wenig  (nicht mal 2 Euro) Trinkgeld, weil das Essen viel zu teuer war und auch nicht den Wünschen entsprechend. Meine Begleitung bestellte auf Nachfrage das Fleisch medium, als es kam lief nach einem leichten Druck mit der Gabel auf das Fleisch regelrecht das Blut aus dem Fleisch und es entstand ein leichter Blutfilm auf der Tellerfläche, was definitiv nicht als medium zu bezeichnen war. Insgesamt war das Fleisch von der Portion her zwar angemessen, dennoch war es auch was die Menge anging nicht sein Geld wert.

Das Corso verfügt über eine Tageskarte und eine Abendkarte, welche beide relativ überschaubare Angebote beinhaltet. Vor Ort steht dann die – in unserem Fall – Abendkarte nochmals auf einer großen Tafel handschriftlich abgetippt und wird von Tisch zu Tisch gebracht, damit die Gäste sich ihre Mahlzeit aussuchen können. Positiv ist definitiv, dass der freundliche Kellner sehr bemüht war, auf unser beider Wünsche versuchte einzugehen, stets präsent aber nicht aufdringlich war und uns gut bediente. Zum Essen gab es einen Korb mit frischem – geschmacklich normalem aber nicht überdurchschnittlichem leckerem – Weißbrot. Der Hugo war sehr gut im Geschmack und eher etwas zu süß – was eventuell nicht Jedermanns Fall ist, mir aber gut geschmeckt hat. Was außerdem auch köstlich und natürlich positiv anzuerkennen war, war der Schwarzwurzel Cappuccino in einem kleinen Gläschen als „Gruß aus der Küche“ vor dem Servieren der bestellten Hauptspeisen – sehr köstlich und fein im Geschmack.

Kartenzahlung ist im Corso möglich. Geöffnet ist täglich von 10 Uhr Vormittags bis 1 Uhr nachts. Die Tageskarte wird täglich abwechselnd gestaltet, mal mit interessanten Suppen, Salaten oder auch Quiche, Ziegenkäse-Walnuss-Salat, Tatar von Rind und vielem Weiteren. Die Abendkarte ist wie erwähnt auch eher klein und überschaubar – mit ca. jeweils fünf bis sieben unterschiedlichen Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts jedoch reichhaltig genug – vor Allem, weil eben auch auf die individuellen Zusammenstellungswünsche eingegangen wurde bei mir.  Eine Frühstückskarte gibt´s im Corso auch. Dieses gibt´s von Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und Samstag, Sonntags und Feiertags von 10 bis 16 Uhr. Zur Auswahl steht z.B. ein Bagel mit Räucherlachs und Frischkäse für 6,50 Euro, Weißwurst mit Brezen und Senf für 5,90 Euro oder auch ein großes Frühstück für zwei mit Prosecco, kleinem frischen O-Saft, Tasse Kaffee oder Cappuccino, Überraschung aus der Küche – warm und kalt – Brot und Butter für 32 Euro. Gefrühstückt habe ich dort noch nicht – eventuell ist das ja in kulinarischer Hinsicht die starke Seite des Restaurants – vielleicht wäre es einen Versuch wert.

Essen würde ich Euch im corso nicht unbedingt empfehlen. Es ist relativ kostspielig, zwar schön fürs Auge, aber geschmacklich kein kulinarischer Hochgenuss. Satt macht es zwar, dies ist aber für 52 Euro auch mit köstlicherem Essen in größeren Mengen möglich. Kuchen und Kaffee wird auch angeboten, dies haben wir aber nicht mehr in Anspruch genommen. Vielleicht versucht ihr es mal – da das Ambiente echt toll und gemütlich zum Sitzen ist – mit Etwas zu trinken oder einem Dessert. Hauptgerichte sind nicht direkt schlecht, jedoch nicht extra eine Anfahrt wert. Aber wie immer gilt: Mit der richtigen Begleitung wird jeder Abend perfekt. 🙂

Ich komme wieder: Nein. Erst mal nicht. Das Essen war sein Geld nicht wert, auch wenn der Service super war.

Besuchte Lokalität: Corso
Adresse: Müllerstraße 51, 80469 München
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