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Neulich war ich mit meiner Begleitung im Rigoletto zu Abend essen. Wir kamen eigentlich nur zufällig darauf, weil wir noch einen Gutschein für eine Hauptspeise für dieses Restaurant über hatten, spontan telefonisch reservierten und mit dem Auto hinfuhren. Das Restaurant liegt etwas abgelegen in Mitten eines Wohngebiets und wirkt relativ unscheinbar und abgelegen. Wer nicht weiß, dass sich dort ein Restaurant – bzw. wie es sich selbst nennt: Speisecafé – liegt, findet es auch nicht. Zugegeben: Einladend ist anders – schon von außen – und wir wären wohl ohne den Gutschein wieder gegangen. Nach dem Eintreten stechen sofort die sehr einfachen hellen Möbel, das schlichte und bunt zusammen gemixte Interieur und das doch etwas sehr einfache Ambiente ins Auge. Das Lokal ist sehr länglich und überall stehen Tischgruppen, auch entlang der Mitten im Lokal befindlichen Bar, hinter der sich auch die Küche befindet. Orange gestrichene Wände, dunkler Boden, eine eigentlich viel zu schicke, goldene Lampe, die sich über die gesamte Lokalbreite zieht und einige Bilder an den Wänden. Da man ja nicht frei von Vorurteilen ist, rechneten wir eher mit mittelmäßigen bis „zu einfachem“ Essen. Es waren auch nur zwei weitere Tische besetzt. Einmal von einer großen Frauengruppe, die uns seltsam beäugten als wir eintragen und von einem älteren Herren mit Laptop. Ansonsten blieb es die ganze Zeit über leer und auch auf der Terrasse saßen nur 2 weitere Paare.

Unser Kellner brachte uns direkt nach dem Platznehmen an einem Vierertisch nah am Fenster und dem Ausgang auf die großzügige, bestuhlte Terrasse die Speisekarten. Eines der ersten Dinge, die mir auffielen: Die Blumenkohlcremesuppe – klein – kostete auf der Karte 3,90€ und auf dem Schild über der Küchenausgabe 4,90€. Eine große Portion kostet 5,60€ – für welche wir uns auch zum Teilen entschieden. Es dauerte sehr lange bis die Suppe kam. Vor allem, weil das Restaurant so gut wie leer war. Als uns der Teller dann mit zwei Löffeln vor die Nase gestellt wurde waren wir positiv überrascht. Gute Portion, sehr guter Geschmack – und das nachträglich von uns angeforderte Brot schmeckte auch in Ordnung. Es hätte nicht mehr Salz sein dürfen, aber sie war genau richtig und sehr geschmacksintensiv. Als Hauptspeise wählten wir aus den bunt gemischtem Angebot. Ich entschied mich letztendlich für den Salatteller Rigoletto mit Ziegenkäse, Honig und Thymian für 11,50€. Meine Begleitung entschied sich für Cordon Bleu mit Kartoffelsalat für 13,50€. So gesehen waren die Gerichte preislich in Ordnung und als uns diese nach dem Abservieren des leeren Vorspeisentellers und erneutem, etwas längerem Warten serviert wurden, waren wir auch hier sehr zufrieden. Bei meinem Salat waren zwar die Salatblätter zu groß und ich musste mir erst alles halbwegs mundgerecht schnippeln, aber der Ziegenkäsetaler war riesig, sehr köstlich und schmeckte in Verbindung mit dem Salat und dem gelungenen Dressing ganz in Ordnung. Der Ziegenkäse lag auf einer halben, gerösteten Brötchenhälfte – diese lies ich liegen, weil ich sie insgesamt nicht stimmig zum Salat fand – sah aber auch in Ordnung aus und rösch angebraten. Das Fleisch meiner Begleitung war etwas grenzwertig paniert. Recht dunkel und etwas zu hart aber ebenfalls noch genießbar. Das Fleisch war nicht zäh, weich und zart. Der Kartoffelsalat war frisch, typisch bayerisch und insgesamt gelungen. Für 13,50€ lässt sich zwar darüber streiten, ob die Portion groß genug war – wir sind nicht im Zentrum essen gegangen – aber es gab an beiden Hauptgerichten nicht wirklich etwas auszusetzen und wir hätten „schlimmeres“ erwartet.

Zum Trinken bestellten wir zwei Hugo für je 4,90€. Sehr günstig für Hugo und die Menge, welche uns jeweils serviert wurde war sehr üppig. Das Glas war gut voll – weit mehr als 0,2l – und auch die Mischung war köstlich. Gab ebenfalls nichts auszusetzen. Ihr mögt keinen Ziegenkäse bzw. kein Cordon Bleu? Dann sagen Euch vielleicht die verschiedenen Arten von Thai Curry (Pute, Bio Hühnchen oder vegetarisch) für 12,90€, 15,50€ oder 10,90€. Genauso wird aber gebackener Camenbert für 6,90€ oder Wiener Schnitzel mit Pommes für 11,90€ angeboten. Für Kinder gibt´s Kinderschnitzel, Fischstäbchen, Rohkostteller oder auch Nudeln mit Tomatensoße zwischen 3,90€ und 5,90€. Alles relativ einfache Gerichte, aber wie gesagt: Geschmacklich gab es nichts auszusetzen. Kuchen werden auch angeboten. So z.B. heißer Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne für 5,50€, Öko-Sandhörnchen, Nussecken, Buttercroissants, Quarktaschen oder auch Torten und Kuchen aus der Theke – preislich zwischen 2,90 und 5,50€ für den Apfelstrudel. Also auch vollkommen in Ordnung. Im angrenzenden Bio-Backladen gibt es außerdem ab 06:30 Uhr (Sonn- und Feiertags ab 08:00 Uhr) frische Semmeln, Croissants, Brote, Zeitungen, etc..

Außerdem wird sieben Tage die Woche ein Frühstück angeboten, bei dem die bestellten Heißgetränke einmal gratis nachgeschenkt werden – auch eher selten zu finden. So könnt ihr z.B. zwei Semmeln mit Marmelade, Honig oder Nutella für 3,50€; eine Laugenstange, eine Semmel mit Butter, Schinken, Salami oder Käseplatte, sowie einem Glas Tomatensaft für 6,50€; zwei Semmeln und eine Breze mit kleiner Käseplatte, Schinken und Salami und Marmelade für 7,90€ oder auch Biomüsli mit frischen Früchten und Milch, Marmelade, Honig, kleiner Käseplatte, Butter, Körnersemmel und einem Glas O-Saft für 8,90€ bestellen. Außerdem gibt es zahlreiche Extras von 0,50€ bis 5,90€ zu bestellen, wie z.B. Bio-Ei, Naturjoghurt, Croissant, etc.. Habe ich noch nicht getestet – klingt zwar einfach, aber evtl. auch lecker und für die genannten Preise in Ordnung. Sonntags werden außerdem noch andere Frühstücksvariationen angeboten. Diese könnt ihr Euch hier anschauen.

Wir bezahlten 43€ mit Trinkgeld (abzüglich einem Hauptgericht, was bei Euch natürlich wegfallen würde). Nicht ganz günstig und in Anbetracht der Tatsache, dass das Restaurant etwas ab vom Schuss ist und alles andere als sonderlich einladend, schon etwas hoch angesetzt. Dazu kommt, dass unser Kellner zwar freundlich war, nicht aber aufmerksam. Unserer Suppe dauerte wie gesagt sehr lange und die Hauptgerichte wurden erst direkt zwei Minuten nach der Vorspeise serviert – wir waren noch am Suppe löffeln – und als wir dann fertig waren und unsere Hauptgerichte so lange warm gehalten wurden – dauerte es wiederum lange bis wir diese an den Tisch gebracht bekamen. Die leeren Teller räumte dann der Kollege unseres Kellners ab, weil unser Kellner damit beschäftigt war Servietten zu verteilen. Der Service ist also etwas holprig und wir hatten wohl Glück, dass nicht all zu viel los war.

Wenn ihr nicht allzu viel Wert auf ein tolles Ambiente legt und ihr mal kein großes Tamtam um Euch herum braucht, mit Einfachem zufrieden seid, etwas träger Service tragbar ist und gerade in dem Eck seid würde ich Euch von einem Besuch nicht abraten. Definitiv nicht geeignet für einen langen Abend im schickem Ambiente. Wenn ihr gutes Essen zu fairen Preisen wollt könnt ihr es meiner Meinung nach versuchen. Erschreckt aber nicht beim Reinkommen. Viel Spaß!

Besuchte Lokalität: Rigoletto
Adresse: Rosa-Aschenbrenner-Bogen 9, 80797 München
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